s'Blättle

(Informationen, die auch im s'Blättle von Oberderdingen zu lesen sind)

In Diefenbach: eine Kirche unserer Heimat

Die mehr als zwei Dutzend Teilnehmer zeigten sich begeistert von der Führung in der Diefenbacher Heilig-Kreuz-Kirche.
Die mehr als zwei Dutzend Teilnehmer zeigten sich begeistert von der Führung in der Diefenbacher Heilig-Kreuz-Kirche.

Bis weit in die Nachkriegszeit hinein war es üblich, dass die Kirchenbühne (Kirchenspeicher) bei Regenwetter als Wäschetrockenplatz von den Diefenbacher Hausfrauen genutzt wurde. Die Haken für die Wäscheseile sind heute noch da. Lange wusste man nichts von der Buntheit des Kirchenschiffs, Reste der Außenbemalung kamen bei der grundlegenden Sanierung 1968 zu Tage. Man kann so heute noch gut die Modephasen der Nachkriegszeit, die den Denkmalschutz bestimmten, an der Diefenbacher Kirche erkennen: Neben der Restaurierung des Bestehenden, gab es Umformung und Nutzungsanpassung. Wegfall der Holzheizung, das Brennmaterial wurde seinerzeit auf dem Kirchenspeicher gelagert. Einbau eines Glockenantriebes, dann Steuerung der Technik durch Computer. Aus den „Kirchenstühlen“ wurden Bänke. Die Kanzel wurde niederer gesetzt, um die Verbundenheit des Pfarrers mit der Gemeinde zu zeigen. Wichtig war auch die Mitwirkung örtlicher Handwerker: Man sieht es dem Kanzeldeckel mit seinen gelungen bemalten Verzierungen an, dass sich der örtliche Malermeister seiner Aufgabe gewachsen zeigte. Das Pfarrhaus aus der Zeit des Jugendstils ist verkauft, und die Kirchengemeinde Diefenbach ist mit der Kirchengemeinde Sternenfels vereinigt.

Geblieben ist die Kirche im Dorf, 1621 in der schrecklichen Anfangsphase des 30-jährigen Krieges von dem bekannten Württembergischen Hofbaumeister Heinrich Schickhardt neu entworfen. Das vorhergehende kleinere Gebäude, eher eine Kapelle, stammte aus der Gotik, Reste erkennt man noch im jetzigen Chor. Der Schlussstein mit dem Osterlamm ziert die Laibung des Triumphbogens, romanische Gewölbeansätze im Chor stammen aus dem 12. bis 14. Jahrhundert.

Jedenfalls die über zwei Dutzend Teilnehmer lobten die Veranstaltung, die an diesem heißen Julisamstag mit einem Besuch des Feuerspritzenmuseums in Diefenbach begonnen hatte, und die perfekte Organisation von Frau Pfefferle, als Vorsitzende des Zaisenhäuser Heimat- Kultur- und Trachtenvereins, die auch für Kaffee und Kuchen und sonstige Getränke am Schluss der Kirchenführung sorgte. Als nächstes werden wir uns voraussichtlich im August die Kirche in Altwiesloch ansehen, dazu dann auch Mitfahrgelegenheiten organisieren. Der Termin wird derzeit abgestimmt. 

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