Wir fahren vom 22. bis 24. August 2023 zum diesjährigen großen Ausflug nach Oerlinghausen, Paderborn und Münster. Kosten pro Person etwa 240 €, wenn sich dafür mehr als 36 Teilnehmer interessieren. Das Archäologische Freilichtmuseum, der Paderborner Dom mit dem Sickingen-Denkmal und in Münster die Lambertikirche, das Rathaus, eben der Hinweis auf den Ort des Westfälischen Friedens, und noch mehr, z.B. das Hermannsdenkmal und die Externsteine stehen auf dem Programm. Anmeldungen nimmt Heinrich Kowarsch in Flehingen, Oscar Combe in Großvillars und Erwin Breitinger in Oberderdingen entgegen. Ebenso können Sie sich über das Kontaktformular unserer Homepage:
https://heimatkreis-oberderdingen.jimdo.com/kontakt/
anmelden.
s'Blättle
(Informationen, die auch im s'Blättle von Oberderdingen zu lesen sind)
Fronleichnam

Flurprozessionen oder auch „Öschprozessionen“ gab es früher in katholischen Gegenden oft in den Tagen vor Christi Himmelfahrt, aber auch spontan in besonderen Notlagen. Man erbat sich den Segen des Himmels für das Feld und definierte so die heidnische Vorstellung um, die bösen Geister von den Äckern zu vertreiben, damit man eine gute Ernte bekommt. Flurumgänge sind eigentlich altgermanisches Brauchtum, das christlich umgeformt wurde. Im evangelischen Württemberg, also auch in Derdingen oder Großvillars, kannte man solche Prozessionen nicht.
Fronleichnam, dieses „Katholische Hochfest“, gibt es seit 1264. Papst Urban IV, der vormalige Bischof von Lüttich, führte es für den zweiten Donnerstag nach Pfingsten ein. Wenn die Natur ihre blütenerfüllte Pracht entfaltet, wollte er „die Herrlichkeit der katholischen Kirche auch vor den Augen ihrer Gegner offenbaren, um deren Seelen zu gewinnen“. Heute haben die Fron-leichnamsprozessionen auch auf dem Lande einiges von ihrer früheren Pracht eingebüßt. Die Ordnung, die vor hundert und mehr Jahren ganz selbstverständlich überall eingehalten wurde, ist jetzt etwas aufgelöst. Sicher, der „Traghimmel“ bedeckt noch den Priester mit der Monstranz, er wird auch oft von engagierten Pfarrgemeinderäten getragen. Früher folgten die Erstkommunikanten- die Ministranten in manchen Kirchengemeinden gingen sie voraus – anschließend die Gemeinde nach Rang und Stellung, die Ehefrauen, Witwen und Jungfrauen in strenger Ordnung. An den blütengeschmückten Altären las der Pfarrer ein Stück aus den Evangelien, segnete mit der Monstranz die Gemeinde. Der Platz vor den Altären ist auch heute noch mit Blumen üppig geschmückt. Die „Prozession“ ist aus katholischer Sicht ein Zeichen des wandernden Gottesvolkes, ihre theologische Begründung findet man in der vierzigjährigen Wüstenwanderung Israels, von der in der Bibel erzählt wird. Und der Leib Christi in der Monstranz ist der Hinweis, dass Jesus immer auf unseren Wegen dabei sein soll.
Die Prozession in Flehingen beginnt heuer nach dem Gottesdienst in der Flehinger Martinskirche und führt über die Alemannenstraße im Baugebiet „Hinter dem Berg“ in die Sickinger Kirche. An den beiden Steinkreuzen, die auf dem Weg liegen, macht der Pfarrer Station. Erst seit 1975, als Pfarrer Seiberlich auch die Pfarrei Flehingen übernahm, gibt es eine gemeinsame Fronleichnamsprozession. Vorher feierte Sickingen den Gottesdienst im Wäldle, der Weg führte dann übers Brückle in die Kürnbacher Straße mit zwei Zwischenhalten zur Magdalena-Kirche. In Flehingen führte der Weg nach dem Gottesdienst in St. Martin zum Schloss, dann zur Station beim ehemaligen Bissingerbrunnen und schließlich zum Barockkreuz in der Bahnhofstraße und zurück zur Kirche. In der Coronazeit fielen die „Fronleichnamsprozessionen“ aus.
Übrigens, für unseren dreitägigen Ausflug nach Paderborn und Oerlinghausen sind noch einige Plätze frei. Die Kosten für Fahrt und Unterkunft betragen ca. 240 € pro Person. Ein fairer Preis für die Exkursion in den Teutoburger Wald und nach Münster, wo der 30-jährige Krieg sein Ende fand.
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