Aktuelles

Welterbe des Mittelalters

Der Heimatkreis plant eine Fahrt zur großen Landesaustellung „Welterbe des Mittelalters, 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“
Der Heimatkreis plant eine Fahrt zur großen Landesaustellung „Welterbe des Mittelalters, 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“

Unsere Fahrt an die Lahn im August hat viele interessiert. Wer sich jetzt noch anmeldet, kommt auf die Vormerkliste, weil die reservierten Übernachtungs-buchungen voll sind. Interessant ist auch die Zusammensetzung der Teilnehmer: Knapp die Hälfte kommt aus Zaisenhausen, und knapp die Hälfte will in Einzel

zimmern übernachten.

Im Vorfeld wurde angeregt, ob wir nicht auch eine Tagesfahrt organisieren könnten, wie seinerzeit nach Konstanz zur Ausstellung zum Konzil. Jetzt wäre doch im Konstanzer Archäologischen Museum die große Landesaustellung zum Thema „Welterbe des Mittelalters, 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“. Eine Entscheidung darüber haben wir noch nicht getroffen. Der Vorstand soll diese Entscheidung vorbereiten. Ab 26. April ist im Generallandesarchiv Karlsruhe die Ausstellung „Spurensuche, eine Kriminalitätsgeschichte der Reichenau“. Ab 27. April im Schloss Karlsruhe „Nur beten und arbeiten, Aspekte klösterlichen Lebens“, und ab 13. Mai werden in der Badischen Landesbibliothek „Reichenauer Handschriften“ ausgestellt. Eine dieser Reichenau-Ausstellungen werden wir besuchen und dann entscheiden, ob wir nach Konstanz zur großen Landesaustellung fahren.

Vorgesehen ist, dass unser Rundbrief 67 im Frühsommer erscheint. Dies bedeutet, dass die Manuskripte für diese Ausgabe bis zu Pfingsten geschrieben und mit Bildern bei Heinrich Kowarsch in Flehingen vorliegen müssen. Wir werden dann noch vorher den Jahresbeitrag von 10 € bei unseren Mitgliedern abbuchen. Hier sei nochmals darauf hingewiesen, dass bei den Kunden der Volksbank Oberderdingen und der Volksbank Flehingen eine Änderung der Kontonummer durch die Fusion zur Volksbank Kraichgau erfolgte. Wer seine neue Kontonummer dem Heimatkreis noch nicht mitteilt hat, soll dies bitte per Gelegenheit noch veranlassen.  

(1524)

Alte Fotoaufnahmen

Die Derdinger Musikkapelle bei einem Maiumzug ausgangs der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Die Derdinger Musikkapelle bei einem Maiumzug ausgangs der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Aus der Vorkriegsgeschichte des Derdinger Musikvereins haben sich nur Bruchstücke und ganz wenige Aufnahmen erhalten. Es gab eine Feuerwehrkapelle, welche dann in einer Werkskapelle aufging. Im Ludwigsburger Staatsarchiv gibt es einen Beleg aus dem Jahr 1937, nach welchem die „Musikkapelle Derdingen in die Fachschaft Volksmusik der Reichsmusikkammer des Gaus Württemberg-Hohenzollern“ aufgenommen wurde. Dazu gehörte diese vorher zur „Kreismusikerschaft Pforzheim“. Demnach waren im Dritten Reich Landkreisgrenzen auf Vereinsebene durchlässig.

Bei unserer letzten Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof zeigten wir wieder alte Fotos, die neu ins Archiv kamen. Erfreulich, dass dabei auch „richtig alte“ dabei waren, z.B. ein Bild, auf dem der Sickinger Pfarrer Ochs zu identifizieren war, und eine Aufnahme mit Sickinger Schulkindern, die vor dem Ersten Weltkrieg aufgenommen wurde. Interessant und erhaltens-wert, auch wenn die Schulkinder nicht mehr mit ihrem Namen versehen werden konnten.  Also für uns ein Ansporn, wir sollten jetzt gezielt Fotos aus den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts bewerben. Auch wenn es dabei Probleme mit dem Datenschutz geben kann. Bei „Massenaufnahmen“ weniger, denn da ist ja die Person nur zufällig abgebildet, aber bei kleineren Gruppenaufnahmen müsste man vor einer Veröffentlichung nachfragen. Unproblematisch ist es jedoch, überlassene Fotos im Archiv für die kommende Generation zu sichern, eventuell auch darauf zu hoffen, dass sich am deutschen Datenschutz bald etwas ändert. In Amerika z.B. hat die Informationsfreiheit einen weit höheren Stellenwert als bei uns. Wer bei uns z.B. Daten von entfernteren Verwandten sucht, wird, wenn sie jüngeren Datums sind, von Kirchen und Behörden abgewiesen. Hat er jedoch einen Freund in Amerika, so kann dieser in den dortigen Mikrofilmen der Mormonen aus Deutschland bis in die 40er und 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts recherchieren lassen.  

Alle Plätze unseres Ausflugs im August an die Lahn sind besetzt, das Hotel ist voll, also ist unser Angebot vom Publikum gut angenommen worden. 

(1424)

Niederschwellige Angebote

Exkursionsteilnehmer vor dem barocken Hochaltar der Landshäuser.
Exkursionsteilnehmer vor dem barocken Hochaltar der Landshäuser.

Beim „Kränzle“ im Café Aschinger am 8. März 2024 sprach man nicht nur über den Arbeitsdienst und sein Lager für „Arbeitsmaiden“ im Dritten Reich bei uns.  Thema war auch die Nachkriegszeit, dass auch diese langsam in Vergessenheit versinkt. Eigentlich schade, man sollte über sie viel mehr notieren, denn zeitgenössische Bilder sind (leider) rar geworden, viele wurden weggeworfen. Fast nichts ist bislang an alten Fotos zum RAD-Lager im alten Schulhaus im Archiv. Wer zufällig solche im Fotoalbum hat, soll sie bitte unserem Verein zum Sichern zur Verfügung stellen. Dem Original passiert nichts, es geht an den Besitzer zurück. Das Kaffeekränzle zeigte, dass man über vieles sprechen kann, und man mit Leuten in Kontakt kommt, die vielleicht abends nicht mehr fortgehen wollen.

Bei unserer letzten Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof stellten wir fest, dass bis jetzt 40 Anmeldungen für unsere Fahrt im August an die Lahn eingegangen sind. Entschieden wurde, dass wir keine Reiserücktrittsversicherung abschließen, letztes Mal hat es auch so geklappt. Am 24. August, auf der Rückfahrt werden wir Andernach besuchen, die Stadt am Rande der Vulkaneifel mit dem größten Kaltwassergeysir Europas. Die Siedlung Andernach am Rhein ist über 2.000 Jahre alt, hat die Reste ihrer mittelalterlichen Stadtmauer bewahrt, einen sehenswerten Turmdrehkran mit dem vor Jahrhunderten die Schiffe auf dem Rhein be- und entladen werden konnten.

Zur Besichtigung der Kirche St. Martin in Landshausen im Rahmen der Reihe „Wer kennt die Kirchen unserer Heimat“ kamen ein gutes Dutzend Interessierte. Die Kirche wurde 1751 erbaut und löste eine baufällige Vorgängerin ab. 1911 wurde der Sakralbau um zwei Seitenschiffe erweitert. Bei der Innenrenovation 1993 entdeckte man unter dicken Farbschichten die historischen Blumenornamente aus der Zeit vor der Erweiterung, sie waren nicht mehr zu restaurieren. Erkenntnis daraus: Der Stil (die Kunst) ist ein Abbild der jeweiligen profanen Lebensumstände (Umwelt).    

(1324)

Unsere Fahrt ins Lahntal

Wir besuchen auch Limburg an der Lahn mit seinen malerischen Fachwerkhäusern zu Füßen des Doms.
Wir besuchen auch Limburg an der Lahn mit seinen malerischen Fachwerkhäusern zu Füßen des Doms.

Keine schlechte Ausgangsbasis sind die bislang eingegangenen Anmeldungen zu unserem Ausflug ins Lahntal vom 22. bis 24. August 2024, zeigen doch die Rückmeldungen, dass die letztjährige Fahrt in den Teutoburger Wald und nach Oerlinghausen recht gut ankam. Dieses Jahr wollen wir wieder gemeinsam mit dem Heimat- Kultur- und Trachtenverein Zaisenhausen eine nicht mehr ganz so weite Fahrt anbieten. Die Kosten für Fahrt und Übernachtung mit Halbpension sind pro Person 310,- € im Doppelzimmer. 

Ziel ist das Lahntal zwischen Westerwald und Taunus. Wir besuchen am Donnerstagvormittag Wetzlar. Bekannt als Sitz des Reichskammergerichts das während des Dreißigjährigen Krieges dorthin verlagert wurde und bis 1806 für öffentlich-rechtliche Streitigkeiten zuständig war. In den dortigen Akten kommen Prozesse, soweit sie veröffentlicht sind, mit Flehingen oder Wolf Metternich’schen Beteiligung öfters vor, als Prozesse in denen Sickingen genannt wird. Die Altstadt von Wetzlar mit vielen restaurierten Fachwerkbauten und dem romanischen Dom ist sehenswert. Es besteht Gelegenheit zum Mittagessen, aber nur dann, wenn es von den Fahrtteilnehmern gewünscht wird, werden wir uns um ein Lokal kümmern. Wetzlar merkt man heute noch an, dass es in geschichtlicher Zeit politischer Mittelpunkt einer bedeutenden Grafschaft war.  

Nach der Mittagspause fahren wir weiter nach Weilburg, das von seiner Größe her mit Oberderdingen vergleichbar ist. Früher wurde in der Gegend nach Eisenerz gegraben, auch Steingut wurde nach auswärts verkauft. Die Bedeutung der bis 1816 Nassau-Weilburg‘schen Hauptstadt wirkt im historischen Stadtkern mit barockem Schloss und seiner Orangerie noch nach. Wir übernachten im Hotel Lahnschleife, dort nehmen wir dann auch das Abendessen gemeinsam ein.

Wer sich für die Fahrt interessiert und sich noch nicht angemeldet hat, kann dies in Flehingen bei Heinrich Kowarsch, in Großvillars bei Oscar Combe oder in Oberderdingen bei Erwin Breitinger noch machen, oder zu unserer nächsten Zusammenkunft am kommenden Donnerstag, den 21. März 2024, um 19.30 Uhr in den Flehinger Bahnhof kommen.  

(1224)

Vom Fasten

Die Pfarrkirche St. Martin in Landshausen wurde 1911 grundlegend neugestaltet und auf die heutige Größe erweitert.
Die Pfarrkirche St. Martin in Landshausen wurde 1911 grundlegend neugestaltet und auf die heutige Größe erweitert.

Im evangelischen Württemberg war die „Fastenzeit“ kein gängiger Begriff. Und doch hatte sich aus vorreformatorischen Tagen manches erhalten: „Am Hungertuch nagen“, diesen Ausdruck kannte man in der Umgangssprache, aber seinen Hintergrund kannte man nicht. Hungertuch ist der Name für den Vorhang, welcher bei den Katholiken in der Fastenzeit den Blick zum Hochaltar versperrte. Dieses Hungertuch war Symbol für Trauer und Buße.

Im evangelischen Württemberg war es üblich, dass am Karfreitag zum Mittagessen Fisch auf den Tisch kam. Und am Gründonnerstag Spinat mit Spiegelei oder Maultaschen – deren Hauptfüllbestandteil früher zumeist ja auch Spinat und Lauch war. Das war es dann mit „vorgeschriebenen Fastenspeisen“. Das Jahr über gab es freitags normale Kost, d.h. Fleisch oder Wurst genauso selten wie an den anderen Werktagen. Streiten kann man, ob die Palmbrezel und der Palmesel Fastenbräuche sind. Sicher hängt aber der Begriff vom Karfreitagschristen oder vom Karfreitagsgast, den man im Württembergischen früher Leuten gab, die sehr selten die Kirche besuchten, mit der Fastenzeit zusammen. Auch hatte es sich bis in die Nachkriegszeit gehalten, dass es vor Ostern keine Tanzveranstaltungen gab, genau wie in der Adventszeit. Nachgefragt, warum das so war, hat aber niemand, man hielt sich daran, „weil es halt immer schon so war“.

Jedenfalls sind auch heute die sechs Wochen von Aschermittwoch bis Ostern für manche ein „Anschugger“, auf etwas zu verzichten: auf Alkohol oder Süßigkeiten. Eher selten unter christlichen Gesichtspunkten. Man erhofft sich materiellen Nutzen: abnehmen oder auch, dass die letztjährigen Sommerkleider wieder passen. Fasten ist heute eher eine profane, auch politische Angelegenheit: weniger Fernsehen oder aufs Auto verzichten und „Klimafasten.“  

Übrigens: Am Samstag, den 16. März 2024 besuchen wir mit Privat-PKW die Kirche St. Martin in Landshausen. Wir treffen uns dort um 14.30 Uhr. Von Oberderdingen gesehen liegt Landshausen etwas abseits, die Ortschaft gehörte ja den Herren von Mentzingen, kam 1803 nach Baden, 1810 zum Amt Eppingen, 1924 zu Bruchsal, 1938 zum Landkreis Sinsheim und gehört jetzt als Ortsteil von Kraichtal in den Kreis Karlsruhe.  

(1124)

Etwas für ältere Derdinger

RAD-Lager 15/121 Derdingen Krs. Vaihingen (Arbeitsdienst  f. d. w. J.)
RAD-Lager 15/121 Derdingen Krs. Vaihingen (Arbeitsdienst f. d. w. J.)

Dass im ehemaligen „Alten Schulhaus“ im Dritten Reich der weibliche Arbeitsdienst unter-gebracht war, ist den hiesigen älteren Bürgern noch geläufig. Auch dass in der Gemeinde, nachdem das neue Schulhaus auf dem Gänsberg genutzt wurde, der Wunsch bestand, im freigewordenen alten Schulhaus das Rathaus einzurichten, was aber an der Meinung der NS-Kreisleitung scheiterte, man müsse wegen dem „roten Sternenfels“ hier ein Zeichen setzen. Es müsste doch noch mehr über das Lager des Reichsarbeitsdienstes 15/121 in Derdingen in Erfahrung zu bringen sein. Vielleicht hat noch jemand eine genauere Erinnerung, was im „Lager“ gemacht wurde. Z.B. wie viele Innsassen hatte es, waren diese immer uniformiert, gibt es vielleicht noch Fotos?  Ist noch etwas über die Lagerleitung bekannt, wo waren die „Arbeitsmaiden“ eingesetzt?

Interessant wäre auch zu wissen wie das RAD-Lager in der Bevölkerung ankam. Wie und wann wurde es aufgelöst, oder wurde es gegen Ende des Krieges verlegt? Nahm das Lager bei Veranstaltungen im Ort teil, bei welchen, und wie trat es auf? Es gibt viele offene Fragen die vielleicht jetzt noch, wenn auch nur bruchstückhaft, beantwortet werden können. In fünfzig Jahren ist alles vergessen. Unsere Gesellschaft sollte die Reste, die heute noch zu ermitteln sind, zumindest aufschreiben. Um dies zu versuchen, hier ein Angebot an „Wissende“: wir treffen uns zu einem Kaffeekränzchen am kommenden Freitag, den 8. März 2024, um 15 Uhr im Kaffeehaus Aschinger. Es wäre ein Gewinn für unseren Ort und für unsere Gesellschaft, wenn die Geschichte des Derdinger RAD-Lagers nicht vollständig in Vergessenheit geriete.  

(1024)

Nachlese zur Hauptversammlung

1751 wurde die Kirche St. Martin in Landshausen neu erbaut. Wir wollen sie im März besuchen.
1751 wurde die Kirche St. Martin in Landshausen neu erbaut. Wir wollen sie im März besuchen.

Es zog wohl der Rückblick auf die schwierige Zeit mit den Einschränkungen die Corona für alle Vereine brachte, und die Erinnerungen an gemeinsame Aktionen. Heinrich Kowarsch zeigte Bilder von den Fahrten mit Privat-PKW zu den Kirchen der Nachbarschaft. Übrigens solche Angebote wird unser Verein nicht einstellen, die Kirche in Landshausen steht im März auf dem Programm, und im Sommer wollen wir nach Altwiesloch fahren. Auch unsere Ausflüge mit der Regionalbahn werden wir wieder auf-nehmen. Geplant ist eine Fahrt nach Mannheim zur Römerausstellung.

Die Fahrt nach Paderborn, dem Teutoburger Wald, Oerlinghausen und Münster ist allen Teilnehmern als interessante Reise mit bleibenden Eindrücken im Gedächtnis geblieben. Ein Glücksfall war, dass Karl Banghard die Reise begleitete. Er konnte mit seinem Wissen und seiner bildhaften Schilderung vergangener Epochen die Mitfahrer begeistern, und dies nicht nur im Freilichtmuseum Oerlinghausen, dem er als Direktor vorsteht. Anknüpfend daran erläuterte Frau Pfefferle aus Zaisenhausen ihren Vorschlag, vom 22.8. bis 24.8. 2024 an die Lahn zu fahren, nach Weilburg und Limburg. Auf der Rückreise ist der Besuch von Andernach vorgesehen.

Nicht nur der Rück- und Ausblick war Gegenstand der Hauptversammlung unseres Heimatkreises, sondern auch die Beschäftigung mit dem Kernbereich unseres Vereins: Die Dokumentation der Vergangenheit und Veröffentlichung vereinsspezifischer Themen. Hier könnte sich das Engagement des Vereins noch steigern. Wir suchen Autoren, die Themen der Regionalgeschichte aufgreifen, oder auch volkskundliche Fragen bearbeiten, die sich also um die Heimatgeschichte kümmern. Damit nicht alles verloren geht, was die heute 70-Jährigen noch wissen. Wir werden deshalb nach Ostern ein niederschwelliges Angebot zum Mitmachen in Oberderdingen anbieten. 

(0924)

Programmvorschau

Martin Diestl, seit 25 Jahren Mitglied im Heimatkreis Oberderdingen
Martin Diestl, seit 25 Jahren Mitglied im Heimatkreis Oberderdingen

Die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer unserer General-versammlung war der Meinung, dass wir dieses Jahr wieder einen dreitägigen Ausflug anbieten sollen, zusammen mit dem Heimat- Kultur- und Trachtenverein Zaisenhausen. Und zwar vom 22. bis 24. August 2024 ins Lahntal nach Weilburg, einer malerischen Kleinstadt mit einem Barockschloss. Wir werden auch die bei uns besser bekannte Stadt Limburg an der Lahn besuchen, mit ihrem Dom und Bischofssitz. Die Einzelheiten unseres Ausflugs mit einem abschließenden Abstecher nach Andernach im nördlichen Rheinland-Pfalz werden jetzt abgestimmt. Sie werden immer rechtzeitig informiert, die Kosten für diese Reise liegen voraussichtlich bei ca. 310 €.

Wichtig für unseren Verein sind engagierte Mitglieder, die beim Aufbau unserer Bilder-sammlung, und damit auch dem Stadtarchiv helfen. Wir suchen Ansprechpartner und Autoren für Artikel in den Rundbriefen. Dieses Jahr werden wieder regulär zwei Hefte erscheinen. Auch eine Sonderveröffentlichung zum Thema „Stadt Oberderdingen - 50 Jahre Verwaltungsreform“ ist geplant. Dies alles zu einem Jahresbeitrag von nur 10 € für unsere Mitglieder.

Der Heimatkreis Oberderdingen ist 40 Jahre alt geworden, er wurde im Januar 1984 als Verein ins Vereinsregister Bruchsal eingetragen und hat über 400 Mitglieder. Seit 1989 veröffentlicht der Verein in seinen Rundbriefen Aufsätze zu regionalhistorischen und heimatkundlichen Themen, er ist somit ein wichtiger Kulturträger in unserer Stadt. In der Jahreshauptversammlung am vergangenen Donnerstag ehrte der Heimatkreis Oberderdingen e.V. seine Mitglieder Ute Antoni und Martin Diestl, beide gehören dem Verein seit 25 Jahren an.  

(0824)

Einladung zur Generalversammlung

Wer kennt noch diese Derdinger Familie? Das Bild stammt aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Wer kennt noch diese Derdinger Familie? Das Bild stammt aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         

 

Diesen Donnerstag, den 15.Februar 2024, treffen sich unsere Mitglieder um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof zur diesjährigen Generalversammlung.  

                                                                

                    Als Tagesordnung ist vorgesehen:

 

                    1.      Bericht des Vorsitzenden

                    2.      Planungen für 2024 und Aussprache

                    3.      Kassenbericht der Schatzmeisterin

                    4.      Bericht der Kassenprüfer und Entlastungen

                    5.      Sonstiges

 

Nach den Verwerfungen der Coronazeit versucht unser Verein wieder ins gewohnte Fahr-wasser zu kommen: Wir werden über Ausflugsziele diskutieren und über künftige Inhalte der Rundbriefe, auch zurückblicken. Letztes Jahr waren wir zusammen mit dem Heimat- Kultur und Trachtenverein Zaisenhausen in Oerlinghausen, Münster und Paderborn. Die dreitägige Fahrt war ein Erfolg an dem wir anknüpfen wollen. Ein weiterer Vorschlag: Wir werden wieder die Ausstellungen in den Museen der Nachbarschaft besuchen. In Mannheim, Speyer, Heilbronn oder Stuttgart. Halbtagsfahrten samstags mit dem Zug. Dieses Angebot haben wir aufgegeben, als Mundschutz getragen werden musste. Der ist ja jetzt weggefallen. Auch wollen wir uns wieder um die Bilder fürs Gemeindearchiv kümmern, was jetzt bedingt, dass wir Zusammenkünfte im kleineren Kreis organisieren müssen, in denen dann versucht wird bei den alten Fotos noch nach Möglichkeit die dargestellten Szenen oder Personen näher zu beschreiben. Konkret suchen wir für dieses Geschäft Mitmacher. Es ist wichtig, weil alte Fotos ohne dazugehörige Texte und Hintergrund wenig erzählen. Übrigens: so schlecht ist es auch nicht, wenn man sich ab und zu mal zu einem Schwätzchen trifft, das war Generationen zurück beim Zusammensitzen in den Kunkel- oder Lichtstuben nicht anders. Anlass und Zweck war der Gleiche, nur Ort und Form waren verschieden.

Wenn Sie Zeit haben, so kommen Sie bitte zur Generalversammlung in den Flehinger Bahnhof.

(0724)

Wirtshaus – Kultur

Alte Gasthäuser könnten viel erzählen, die Germania in Oberderdingen gibt es nicht mehr.
Alte Gasthäuser könnten viel erzählen, die Germania in Oberderdingen gibt es nicht mehr.

Bis in die 70 er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein waren sonntags nach der Kirche die Flehinger Wirtschaften drückend voll. Man spielte Cego – ein Kartenspiel das bei uns heute nicht mehr viele beherrschen. Auch Skat, mitspielen durfte jeder, denn man kannte sich ja. Viel musste man nicht setzten, wenn es hoch kam und man Pech hatte, verlor man halt eine oder zwei Mark. Auch die Zeche hielt sich im Rahmen. Alles zusammengerechnet kamen kaum mehr als 4 bis 5 Mark bei einem Frühschoppen nach der Kirche zusammen. Diese Zeiten sind vorbei. 

Stammtische im Ort sind rar geworden, auch das Kartenspiel dort. Frauen traf man früher selten in den Wirtshäusern, wenn es dafür keinen triftigen Grund gab. Wie beispielsweise in Großvillars, wo nach der Singstunde des Kirchenchors man zu Irene in die Traube oder in den Adler ging. Heute haben Vereinsheime noch Stammgäste, dort diskutiert man samstags über Fußball. Früher traf sich in der Derdinger Gemania ab und zu ein Schachclub, oder werktags so um die 10 Uhr regelmäßig einige Geschäftsleute, meistens Handwerker. Mittagessen konnte man dort auch, zumindest in den Wirtschaften, die mit einer Metzgerei verbunden waren. Die Germania und das Waldhorn in Oberderdingen oder der Adler und die Fünf Schneeballen in Flehingen. Zum Mittagessen boten sie im Abonnement Stammessen an. Natürlich auch die Weinstube Kern und saisonbedingt die Besenwirtschaften im Herbst.

Manche gingen auch abends nach dem Geschäft nicht gleich nach Hause. Wobei sich dann die Gespräche beim Bier, nicht so oft auch beim Wein, immer um die meist gleichen Themen drehten: Fußball, Neuigkeiten aus dem Ort oder was man in der Feierabendlandwirtschaft jetzt machen sollte, oder wie es im Geschäft läuft. Familiengeschichten wurden durchgehechelt. Gemeindepolitik war ebenso beliebt wie die große Politik, es gab manchmal auch heiße Streitthemen. Vor 40, 50 Jahren wusste man, wen man wo trifft – und auch wen nicht. Heute ist diese Wirtshauskultur bei uns verschwunden. Nicht nur äußerlich haben sich die Wirtschaften verändert, die Germania in Oberderdingen gibt es nicht mehr, und der Adler sieht auch anders aus

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Unsere Jahreshauptversammlung ist am Donnerstag, den 15. Februar 2024, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof. Als Tagesordnung ist vorgesehen:

 

                    1.      Bericht des Vorsitzenden

                    2.      Planungen für 2024 und Aussprache

                    3.      Kassenbericht der Schatzmeisterin

                    4.      Bericht der Kassenprüfer und Entlastungen

                    5.      Sonstiges

 

Unsere Mitglieder sind zu dieser Versammlung recht herzlich eingeladen

(0624)

Lichtmess – bei Tag ess!

In den 50 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es manchmal noch Schnee an Lichtmess
In den 50 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es manchmal noch Schnee an Lichtmess

Der Derdinger National-feiertag „Lichtmess“ ist schon etwas besonderes. Er liegt in der Mitte zwischen dem Winter- und Frühlings-anfang und beschließt mit 40 Tagen nach dem Christtag den kirchlichen Weihnachts-kreis. Bis Lichtmess standen in manchen Haushalten früher die Christbäume, heute noch in manchen Kirchen. Lichtmess ist ein Lostag, man beobachtete das Wetter und versuchte mit dieser Grundlage die kommende Witterung zu prophezeien. Ob solche Wetterregeln jetzt noch in Zeiten des Klimawandels gelten wird sich herausstellen, und jeder kann es ja für sich beobachten.

Gibt’s an Lichtmess Sonnenschein - Wird’s ein spätes Frühjahr sein.

An Lichtmess wurden in den katholischen Kirchen Württembergs Kerzen geweiht, man gebrauchte sie als Wetterkerzen, die man im Sommer bei starkem Gewitter anzündete und dabei den Rosenkranz betete. Maria Lichtmess war früher ein Bauernfeiertag, es gab besseres Essen und die Dienstboten erhielten ihren Jahreslohn. Üblich war auch, dass an Lichtmess die Dienstboten wechselten, das alles ist Erinnerung. Eine in sich geschlossene bäuerliche Gesellschaft gibt es bei uns schon lange und nirgendwo mehr. Und doch, auch heute stellt man selbstverständlich fest, dass die Tage länger geworden sind und man bei Tag zu Nacht essen kann, das ändert sich an Martini (11. November) wieder.  Ab Lichtmess hat sich das Dunkel ein bisschen zurückgezogen, man ahnt, dass bald das Frühjahr kommen wird.

Das Brauchtum in Oberderdingen ist bekannt, und die Bevölkerung feiert mit. Aus Nachbar-dörfern kommen zu uns auch Besucher auf den Markt in den Ortskern. Kein Brauch – aber schon lange geübte Praxis ist, dass die Marktleute „ihren“ Platz am traditionell gut besuchten Ostermontagsmarkt wieder bekommen, wenn sie den Oberderdinger Lichtmessmarkt beschicken. Früher waren Tanzveranstaltungen im Württembergischen Unterland von der Obrigkeit nicht gerne geduldet, aber an Lichtmess gab es -nicht nur in Derdingen- dafür eine Ausnahme, und der Tanz hat sich bis heute gehalten.

Terminankündigung: Unsere diesjährige Jahreshauptversdammlung wird am Donnerstag, den 15. Februar 2024 um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof sein.  

(0524)

Genealogie

Vorläufig letzte Veranstaltung des „Arbeitskreises Genealogie“ im Flehinger Bahnhof.
Vorläufig letzte Veranstaltung des „Arbeitskreises Genealogie“ im Flehinger Bahnhof.

Wie zu erwarten, schreckten Frost und die Warnung vor Straßenglätte wohl manchen ab, zur Veranstaltung des Arbeitskreises Genealogie in den Flehinger Bahnhof zu kommen, es war zudem die erste Zusammenkunft in diesem Kreis nach der langen Coronapause. Dabei ging es um praktische Tipps in der Suche nach den eigenen Vorfahren. Was man früher Ahnenforschung nannte und was nach einem verständlichen Durchhänger nach dem Dritten Reich jetzt wieder etwas in Mode kam. Die heutigen Möglichkeiten, im Internet Hinweise auf Verwandtschaft und Ahnen zu finden, öffnen Historikern und Hobbygenealogen ganz neue Wege, die man vom häuslichen Schreibtisch aus bequem nutzen kann.

Da sind beispielsweise die Internetportale mit denen man die Kirchenbuchoriginale einsehen kann: „Matricula“ für Kirchenbücher der katholischen Kirchengemeinden, z.B. viele Kirchen-bücher der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind dort kostenlos einsehbar, oder Bayrische und Österreichische Kirchenbücher, leider aber nur wenige der Erzdiözese Freiburg. Recherchieren in evangelischen Kirchenbüchern – und dies deutschlandweit – kann man im Portal „Archion“, dies kostet aber für einen Monat knapp 20 €. Jedenfalls lohnt es sich für Familienforscher auch, die kostenlosen Angebote des Vereins für Computergenealogie zu nutzen, wie z.B. das Lexikon „GenWiki“. In ihm kann man in einer Bibliothek von 5.000 Kategorien mehr als 100.000 Artikel zum Themenbereich Familienforschung nachschlagen. In der „DigiBib“ (Digitale Bibliothek) sind gescannte Bücher mit genealogischem Bezug enthalten. Auch die unterschiedlichen Datenbanken des Vereins sind kostenfrei zugänglich, wie das genealogische Wortverzeichnis: „GOV“ genannt, mit Karten und Verwaltungszu-ordnungen der Gemeinden und Städte und ihre Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte. Kostenlos nutzbar ist auch die Datenbank „GEDBAS“, in ihr sind über 11 Millionen Datensätze durchsuchbar. Der Heimatkreis Oberderdingen nutzt das Bildverwaltungsprogramm „GenHisto“, es ermöglicht, Fotos und Bilder zu beschriften, auch Textdokumente zu archivieren und zu verknüpfen und vieles mehr. Es kostet knapp 100 €. Viele genealogische Vereine bieten auch kostenlose Möglichkeiten der Recherche in ihren Datenbanken für Nichtmitglieder an. Diskutiert wurde am vergangenen Donnerstag ferner über Recherchemöglichkeiten im Enzkreisarchiv, ebenso wie über praktische Suchstrategien und Fragen des Datenschutzes.

Nachdem der seitherige Organisator des Arbeitskreises Familienforschung im Heimatverein Kraichgau, Erwin Breitinger, nach etwa 10-jähriger Tätigkeit sein Amt aus Altersgründen aufgab, wurde als Nachfolger ein Genealoge aus Stutensee vorgeschlagen. Das Informationsblatt „Kompass des Kraichgaus“ wird im März 2024 das nächste Treffen des Arbeitskreises und den Ort dafür veröffentlichen.

(0424)

Genealogie

In den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war „Ahnenforschung“ kein Thema für die breite Öffentlichkeit. Zu nahe war noch das Dritte Reich mit seinen Ausgrenz-ungen und schrecklichen Verbrechen. Über Amerika kam in den letzten Jahrzehnten die „Familienforschung“ zurück, „Computergenealogie“ liegt heute im Trend.

Nach der Coronapause trifft sich am kommenden Donnerstag, den 18. Januar 2024, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof die „Arbeitsgemeinschaft Genealogie“ des Heimatvereins Kraichgau. Interessieren Sie sich für dieses Thema, sind Sie herzlich zum Mitmachen eigeladen. Es geht um die Möglichkeit im Internet Anregungen zur Familienforschung zu bekommen. Wobei neben den Schwierigkeiten auch die Tücken und Grenzen einer seriösen Entdeckungsreise in die Vergangenheit besprochen werden sollen. Bekannt sind die Mormonen mit ihren kostenlosen Forschungsangeboten. Auch die Nutzung der gerade in den vergangenen 20 Jahren recht häufig aufgelegten „Sippenbücher“, also den zu Familien-verbänden zusammensortierten Kirchenbucheintragungen eines Orts. Aber es gibt weit mehr Quellen, in denen man eigene Vorfahren und ihre Verknüpfung mit ihrer Umgebung finden kann. Tipps zur Überwindung des „toten Punkts“, wenn einem die Kirchenbücher des letzten Herkunftsortes eines Ahnen nicht weiterhelfen. Ebenfalls können Diskussionsrunden in den Genealogischen Vereinen Anregungen und Hilfe bieten. Auch um Computerprogramme zur Datenverwaltung in diesem Zusammenhang geht es dabei und um den leidigen Datenschutz.   

Um das alles wird es am kommenden Donnerstag im Flehinger Bahnhof gehen. Sie sind herzlich eingeladen, auch wenn Sie nicht Mitglied im Heimatkreis Oberderdingen sind. 

(0324)

Gute Vorsätze

Erster Weltkrieg, Jahreswechsel 1915/1916
Erster Weltkrieg, Jahreswechsel 1915/1916

Am Jahresanfang nehmen sich Viele etwas vor. Dabei ist das Wollen nicht das Problem, eher das Machen. Nicht mehr so viel rauchen, das klingt vernünftig, ist aber schwer zu halten. Oder beim Essen nicht nachschöpfen, leicht gedacht, doch schon am Mittagstisch vergessen. Mehr Sport treiben, ge-sünder leben, stehen auf dem Wunschzettel fürs neue Jahr bei vielen ganz oben. Blickt man aufs abgelaufene Jahr zurück und versucht sich an die ersten Tage des damals Neuen Jahres zu erinnern, fällt einem ein, dass die Verhaltens-änderungen, die man sich gegenwärtig wieder vornimmt, sich nicht so sehr von den Vorsätzen die man vor einem Jahr hatte unterscheiden.  

Woher kommt dies wohl? Sind Wünsche Modeerscheinungen oder zeitbedingt und abhängig von den Lebensumständen? Sicher an Weihnachten oder Neujahr 1946 dachte man anders über die Zukunft als heute. Oder die Soldaten im Weltkrieg: „und Frieden auf Erden“, hinter diesem Wunsch trat seinerzeit alles andere wohl zurück. Unsere Wünsche sind abhängig vom Zeitgeist, wie auch unsere Vorsätze. An ihnen erkennt man aber, wie gut es uns jetzt geht. An was dachten wohl die Männer der Sturmtruppe des Ersten Weltkriegs am Jahreswechsel 1915/16?  Solche Bilder haben sich in manchen Familienalben erhalten. Wir sollten sie am Jahreswechsel nachdenklich betrachten und für unsere Enkel sorgfältig aufheben. 

(0224)

Kindheitserinnerungen

Weihnachten 1949, Familie Böhler in Derdingen
Weihnachten 1949, Familie Böhler in Derdingen

„Früher war alles anders“, manchmal hört man dann noch den Zusatz „und besser“. Aber stimmt dieser Ausspruch?  Wohl nicht immer im Hinblick auf den Lebensstandard. In die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts sehnt sich wohl kaum jemand zurück. Da hatten es die Eltern wesentlich schwerer als heute, die einfachen Dinge für die Familie zu besorgen. Zum Mittagessen gab es die Woche über kein Fleisch und nicht nur Vegetarier verzichteten abends auf die Wurst beim Vesper.

Trotzdem, die Erinnerung an die eigene Jugend oder Kindheit setzt bei dem an, was uns damals auch bewegte: Freundschaften mit Nachbarskindern, Familienfeste oder die Vorfreude auf Weihnachten, die Spannung, was wohl das Christkindle bringt. Auch das Wetter war anders, es gab im Dezember Schnee, nicht jedes Jahr, aber die typischen damaligen Winter sind uns so im Gedächtnis geblieben.

Was wird wohl die jetzt nachwachsende Generation von der heutigen Zeit in Erinnerung behalten? Das wird auch „durchwachsen“ sein. Der materielle Teil unserer Welt tritt möglicherweise etwas zurück. Welche Bilder werden bleiben? Nicht die auf den Handys, deren Überlebenschance ist nicht groß, jedenfalls viel kleiner als die der alten schwarz-weiß Fotos von früher. Kindheits- oder Jugenderinnerungen werden auch dann ihre starke Quelle im eigenen Umgang und in der Familie behalten. Gerade die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel prägten die jetzige Vorstellung der Älteren und dies wird auch in Zukunft so bleiben. Abstrakt ausgedrückt: In der Alltagsgeschichte ist alles relativ, die guten Erinnerungen bleiben haften. Und das ist gut so eingerichtet.    

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