Archiv 2019

Ein Geschenk auf die „Schnelle“

Ein Dorf - zwei Kirchtürme, aus dem Ortsfamilienalbum Flehingen
Ein Dorf - zwei Kirchtürme, aus dem Ortsfamilienalbum Flehingen

Schwierig ist es, ein passen-des Geschenk für den zu finden, der „schon alles hat“. Das trifft ja für die meisten von uns zu. Was zum Anziehen – eigentlich langweilig, Gut-scheine oder Geld sind nicht unbedingt phantasievoll, „ist ihm nichts Besseres einge-fallen?“ Ein bisschen indi-viduell sollte das Mitbringsel ausfallen, wenn man – wie es in vielen Familien noch der Brauch ist, am zweiten Weih-nachtsfeiertag die Verwandt-schaft besucht. Wenn es geht, sollte es sogar kommunikativ anregend sein. So ist z.B. die Durchsicht älterer Fotoalben im Familienkreis sehr gesprächsanregend, man erfährt dabei manch Halbvergessenes, und dies aus zum Teil unterschiedlichen Blickwinkeln. In diese Kategorie kann man auch die Ortsfamilienalben des Heimatkreises einordnen. Für Flehingen, Sickingen oder Großvillars (Teil 2) gibt es noch käufliche Exemplare. Damit kann man bei der Verwandtschaft „punkten“, weil sie weder langweilig sind, noch einen „verstaubten Beige-schmack“ besitzen, sie liegen auch bei Jüngeren im Trend. Beim gemeinsamen Durchblättern erfährt man öfter als man es erwartet „neue Geschichten“. Dies sogar zumeist mit weit-läufigem Verwandtschaftsbezug. Wenn Sie also ein passendes Mitbringsel für den Feiertags-besuch bei Nachbarn oder Verwandten suchen, mit einem „Ortsfamilienbuch“ liegen Sie nicht falsch.

 

Normalerweise wäre am 20. Februar 2020 die Jahreshauptversammlung unseres Vereins im Flehinger Bahnhof gewesen. Aber weil da „Schmutziger Donnerstag“ ist, haben wie den Termin auf den 16. Januar 2020 vorverlegt. Treffpunkt: Bahnhof Flehingen, um 19.30 Uhr.

 

Tagesordnung:

 

  •     Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden
  •     Bericht der Schatzmeisterin
  •     Kassenprüfung und Entlastung
  •     Neuwahlen (Vorstand, erster Stellvertreter, zweiter Stellvertreter, Schatzmeister,
  •     Schriftführer, Mitglieder des Beirats)
  •     Verschiedenes.

 

 

Wir werden über die Aktivitäten im neuen Vereinsjahr zu diskutieren haben, weil wir vom Image eines reinen „Lesevereins“ weg, zu einem „Mitmachverein“ in der Wahrnehmung wechseln, und den Mitgliedern etwas zum „Mitmachen“ bieten wollen. Mit Kurzausflügen in die Umgegend, oder auch zu mehrtägigen Exkursionen wie im Frühjahr nach Glinde machten wir schon mal den Anfang.        

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Jahresabschlussfahrt

Exkursion zum Heimatmuseum Sulzfeld.
Exkursion zum Heimatmuseum Sulzfeld.

Mit einem etwas anderen Schwerpunkt als das Volks-kundemuseum für Alltags-kultur in Waldenbuch, zeigt das Heimatmuseum in Sulzfeld die Welt vor unserem „Plastikzeitalter“. Dörflicher Hausrat oder Werkstätten von Handwerkern wie Schuh-macher, Frisör oder Schneider, auch das Hand-werkszeug und Geschirr das normalerweise ein Kleinbauer für seine Landwirtschaft nutzte, ebenso solches von örtlichen „Spezialisten“ wie Steinhauer oder Steinbrecher. Man kann dort eine Schulstube der Nachkriegszeit besichtigen, ebenso sich über Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg informieren. Die Teilnehmer unserer „Expedition in die Nachbarschaft“ waren am vergangenen Donnerstagnachmittag über die Fülle der in der ehemaligen Volksschule von Sulzfeld gezeigten Gegenstände überrascht und erinnerten sich an Hand der gezeigten Exponate sogar teilweise an die eigene Jugend zurück. Franz Kowarsch erläuterte begeistert die Sammlung. Auch die Eisenbahnfreunde kamen auf ihre Kosten. Man sah Erinnerungsstücke aus zurückliegenden Jahrzehnten der Kraichgaubahn, sogar einen Fahrkartenschalter. Man spürte, dass die Sammlung mit viel Liebe aufgebaut wurde und es viel Zeit und Begeisterung braucht, sie zu betreuen. Der Nachmittag fand seinen Abschluss in einer Sulzfelder Besenwirtschaft.

Jetzt, noch vor Weihnachten, können wir den Rundbrief 58 des Heimatkreises unseren Mitgliedern zustellen. Er enthält auf 72 Seiten Aufsätze zu Osttirol und unserer Partner-gemeinde Heinfels, ebenso Informationen zur schweren Zeit vor 100 Jahren. Beginn der Inflation und Hunger waren ihr Merkmal. Langsam verblasst die Erinnerung, die vor 30 oder 40 Jahren durchaus noch in den Familien gegenwärtig war. Auch über Großvillars kann man sich informieren oder übers Dritte Reich. Das Heft kann man als Mitbringsel zu Avents-besuchen bei der auswärts wohnenden Verwandtschaft nutzen, wie auch das Ortsfamilien-album Flehingen als Weihnachtsgeschenk für den gleichen Personenkreis taugt. Beides ist auf dem Bürgerbüro des Rathauses zu erwerben.          

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Kirchenführer für Großvillars

Der Kirchenführer für Großvillars wurde am Kirchweihsonntag vorgestellt
Der Kirchenführer für Großvillars wurde am Kirchweihsonntag vorgestellt

Die Inneneinrichtung einer Waldenserkirche weicht deutlich von dem in Württemberg sonst üblichen Stil ab. Bis 1823 war dies in Großvillars auch so. Als reformierte Kirche hatte sie die Kanzel im Mittelpunkt, keinen Altar sondern einen Tisch, ein Taufbecken war unbekannt, insbesondere schmückte sie kein Kreuz. Mit jeder Baumaß-nahme, ob Unterhaltung oder Renovierung, glich sie sich dann dem im Lande üblichen Baustil an. Jetzt liegt ein 28 Seiten umfassendes Heft zur Kirche von Großvillars vor, in dem man dies nachlesen kann. Der Kirchenführer kostet 4 € und kann beim Bürger-verein Großvillars und bei Pfarramt käuflich erworben werden. Neben der Baugeschichte streift die Ausarbeitung das heutige Gemeindeleben, erzählt von den Umständen die zu ihrer Eingliederung in die Württembergische Landeskirche führten, birgt auch einen kurzen Abriss ihrer typisch waldensischen Vergangenheit. 

Einige Fragen bleiben aber trotz Recherche offen. „Le chandelier des vaudois“ in der Vorhalle wird von halbnackten Frauen gehalten, die auf einem wolkenähnlichen Gebilde schweben und Ölzweige (?) in der Hand halten. Es ist keine andere Waldenserkirche bekannt mit einem ähnlichen Bild. Auch der Segensspruch oder Wunsch passt eigentlich nicht recht zur dargestellten Allegorie. Gibt es (in der Schweiz?) wo anders ähnliche Bilder, wer hat den Entwurf gezeichnet?

Der Kirchenführer zeigt auch Bilder von heute nicht mehr benutzen liturgischen Geräten und ist damit etwas mehr als eine eindimensionale Beschreibung des Kirchengebäudes. Zwar ist der Heimatkreis Oberderdingen der Herausgeber, aber wir können ihn nicht kostenlos an unsere Mitglieder abgeben, das leistet die Finanzkraft unseres Vereins derzeit nicht. Gleiches gilt dann auch für das Lichtmessheft, das wir zusammen mit der Lichtmess-Partnergemeinde Glinde auflegen. Vor Weihnachten erhalten aber unsere Mitglieder noch den Rundbrief 58, der mit Artikeln auf diese beiden, nicht in der Druckschriftenreihe unseres Vereins untergebrachten Veröffentlichungen eingeht, sie quasi ergänzt.

Der Verfasser des Kirchenführers empfahl den Großvillarsern, das Heft mit einem Tupfer Heimatgeschichte als willkommenes Weihnachtsgeschenk für die auswärts wohnende Verwandtschaft zu nutzen, und so Verbindungen zu halten. Weshalb ja auch die Großvillarser Kirchweih zu seiner Vorstellung genutzt wurde. Sie leitet sich vom ersten Sonntagsgottes-dienst in der neuen Kirche am letzten Novembersonntag 1752 ab.

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Zum Jahresausklang

Das alte Schulhaus in Sulzfeld beherbergt seit 1990 u.a. ein Museum der Heimatfreunde
Das alte Schulhaus in Sulzfeld beherbergt seit 1990 u.a. ein Museum der Heimatfreunde

Die nächste Hauptversam-mlung des Heimatkreises wird am 16. Januar 2020 sein, weshalb unsere letzte Ver-sammlung im Flehinger Bahnhof in weiten Teilen deren Vorbereitung diente. Wahlen stehen an, wir sollten in den kommenden drei Jahren dafür sorgen, dass sich unser Verein an der Spitze verjüngt. Unter diesem Gesichtspunkt wird man sich überlegen, wie man „Mitmachen“ anregen kann. Beispielsweise zusätzliche Angebote zu den Rundbriefen bieten. Wir haben zurzeit über 400 Mitglieder. Der Mitglieder-zuwachs ist immer dann groß, wenn wir der Öffentlichkeit etwas bieten. Z.B. die Ausstel-lungen von alten Fotos bei der Vorstellung neuer Druckerzeugnisse. Überlegt wird, ob wir „Gruppenarbeit“ anbieten. Beispielsweise die gemeinsame Recherche der Kirchweihüber-lieferung bei uns. Jeder Ortsteil hat da seine Eigenheiten, die man aufschreiben und auch fotografisch dokumentieren könnte. Ausprobieren schadet ja nicht. Das Thema Kirchweih ist bloß ein Vorschlag, auch andere Sparten aus dem Gebiet Volkskunde könnten als Anreiz zum Mitmachen dienen. Um das Thema „Umwelt“ kümmern sich andere, aber wäre nicht ein Vergleich der Gartenkultur in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit dem Aussehen heutiger Vorgärten in Neubaugebieten ein spannendes Volkskundethema. Anbieten könnten wir auch Exkursionen mit dem Anspruch, etwas für Familien zu tun. Z.B. eine Fahrt auf einer Museumseisenbahn oder auf einem Neckarschiff. Es könnten auch Wanderziele sein, die nicht dem Üblichen entsprechen. Jedenfalls sollte der Heimatkreis Aktionen prüfen, die über die Rundbriefe oder sonstige Angebote an eine Lesegesellschaft hinausgehen. Über solche Sachen soll in der Jahreshauptversammlung im Januar 2020 gesprochen werden. Die Mitglieder sollten sich jedenfalls darauf einstellen. Wir wollen ausprobieren, ob und wie wir vom Leseverein zum Mitmachverein mutieren können.

Jetzt zum Ausklang des Vereinsjahrs bieten wir noch einen Museumsbesuch in Sulzfeld am Donnerstag, den 05. Dezember 2019. Die Führung im alten Schulhaus (Hauptstraße 95) beginnt um 14.30 Uhr. Sulzfeld ist mit dem Auto bequem erreichbar. Wer Mitfahrgelegenheit nach Sulzfeld bieten (oder nutzen) will, soll sich jeweils um 14 Uhr am Stadtbahnhalt Industriegebiet Flehingen, Markplatz Oberderdingen oder Feuerwehrhaus Großvillars einfinden. Wir besuchen das Sulzfelder „Heimat-Museum“ und setzen uns anschließend im Badischen Hof zu einem Nachmittagsplausch zusammen. Mitkommen kann jeder der Lust hat, etwas über Sulzfelds Vergangenheit zu erfahren. Keine Sorge, niemand der am 5.12.2019 nach Sulzfeld kommt, erhält  bei dieser Veranstaltung ein Amt oder eine Aufgabe im Verein aufgenötigt.     

(4819)

Kirchweih in Großvillars

Kirche Großvillars – Weihe 1752
Kirche Großvillars – Weihe 1752

Letztes Jahr bot der Heimat-kreis an der Großvillarser

Kirchweih eine Fotoaus-stellung im Feuerwehrhaus und stellte dort auch das

Ortsfamilienalbum Band II von Großvillars vor. Dieses Jahr widmet sich unser Verein der Kirchengeschichte des Waldenserorts. Auf 28 Seiten Text mit vielen Bildern wird die 1752 eingeweihte Kirche be-schrieben, das heutige Gemeindeleben wird erwähnt, genauso die Vorgeschichte des Kirchenbaus. Begonnen wurde mit dem Gebäude vor exakt 270 Jahren, seither hat sich doch vieles in der Welt und ebenso in der Kirche verändert, über das man durchaus erzählen kann.

Vorgestellt wird der Kirchen-führer im Anschluss an den

Gottesdienst, der beginnt um 10 Uhr. Der Kirchenführer kostet 5 €, man kann ihn

bei der Kirchengemeinde und beim Bürgerverein Großvillars erwerben. Dieses Mal bekom-men unsere Mitglieder den Kirchenführer Großvillars leider nicht kostenlos als Gegenleistung für ihren Jahresbeitrag. Unser Budget aus den 10 € Vereinsbeitrag ist für dieses Jahr mit den zwei Rundbriefen und dem Album von Flehingen bereits ausgeschöpft. Also, wer sich das Heft über die Kirche von Großvillars leisten will, muss es kaufen. Übrigens: Es gibt noch Exemplare von den Ortsfamilienbüchern von Großvillars II, Sickingen und Flehingen beim

Heimatkreis. Sie eignen sich als Weihnachtsgeschenke für die auswärtige Verwandtschaft und kosten je 15 €. Am vergangenen Mittwoch trafen sich im Flehinger Bahnhof Kraichgau-Genealogen und informierten sich über Neckargemünd. Der Genealoge Rolf Odenwald erläuterte den Aufbau seines kürzlich erschienen Buches über Familien seiner  Heimat-gemeinde. Die Kirchenbücher beginnen dort um 1650, der Dreißigjährige Krieg war gerade vorbei. Der Autor hat diese und noch eine Menge anderer Quellen, wie Rechnungsbücher und Steuerlisten ausgewertet.  zum Preis von 39,80 € bezogen werden. Ein nützlicher Baustein zur Analyse des gesellschaftlichen Wandels in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der überall zu beobachten war. Der Autor hat in jahrzehntelanger Fleißarbeit das Kommen und Gehen der Bevölkerung an der Kraichgaugrenze nachgezeichnet.

Wir treffen uns das nächste Mal am Donnerstag, den 21. November 2019, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof. Dort legen wir fest, welches Museum in der Nachbarschaft wir in den nächsten 14 Tagen besuchen werden und sehen uns auch wieder „alte Fotos“ an. Der Rund-brief 58 ist zurzeit im Druck, wir werden ihn an unsere Mitglieder Anfang Dezember zustellen.

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Arbeitskreis Kirchweih?

Kirchweihkonzert des Musikvereins Oberderdingen vor einem Vierteljahrhundert
Kirchweihkonzert des Musikvereins Oberderdingen vor einem Vierteljahrhundert

 

Unsere Zusammenkunft am Donnerstag, den 21. November 2019, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof beschließt den Jahresreigen. Wir sehen uns alte Fotos mit dem Beamer an und legen Termin und Ziel für eine kleine Besichtigungsfahrt fest. Sulzfeld, Gochsheim oder Knittlingen stehen zur Auswahl, Museen die wir (ausnahmsweise!) mit demAuto anfahren können.Im Januar werden wir zu einer Vorstand- und Beiratssitzung zusammenkommen um unsere Jahreshauptversammlung, die auf 20.02.2020 terminiert ist, vorzubereiten. Dort stehen Wahlen an, die gesamte Vereinsverwaltung, Vorstand und Beirat ist von der Versammlung für die nächsten drei Jahre zu bestimmen.

Dieses Jahr erscheint auf die Großvillarser Kirchweih (24.11.2019) eine Broschüre zur dorti-gen Kirche. Dann erhalten unsere  Mitglieder bis zum Zweiten Advent den nächsten Rund-brief Nr. 58, Lesestoff für die „stille Zeit“, wie man früher den Advent auch nannte. Im Druck ist nun das Lichtmessheft, das wir gemeinsam mit dem Heimat- und Museumsverein Glinde (bei

Magdeburg) herausgeben.

Die Ausstellung an der Flehinger Kirchweih mit alten Fotos dieses Orts kam gut beim Publikum an. Aber damit soll es nicht sein Bewenden haben. Wir sammeln weiter alte Auf-nahmen aus allen Ortsteilen. Für eine weitere mögliche Veröffentlichung ist als Schlussdatum die Jahrtausendwende vorgesehen.

Apropos Kirchweih, dies wäre ein Volkskundethema, das sich in unserer Region zu unter-suchen lohnte. Jeder Ortsteil feiert an einem anderen Wochenende Kerwe. Früher gab es neben dem Kirchweihtanz spezielles, ortsbezogenes Brauchtum. Vielleicht findet sich in unserem Verein ein „Arbeitskreis Kirchweih“ zusammen, der diesem nachgeht. Stichworte dafür wären: Kirchweihkuchen, Kirchweihmarkt, Konzert, Wirtshausbesuch, Kerweburschen. Sicher ist, dass sich das Kirchweihbrauchtum mit der Zeit überall änderte. Möglicherweise haben sich zum Kirchweihbrauchtum auch alte Fotos erhalten. Wir werden über dieses Thema am 21. November 2019 im Flehinger Bahnhof sprechen. Wer da mitmachen oder mitreden möchte, ist herzlich eingeladen. Die von Heinrich Kowarsch zusammengestellten „Bilderchroniken“ unserer Teilorte sind gesuchte Erinnerungen. Sie eignen sich für Geschenke und Mitbringsel für die von hier Weggezogenen. Noch sind Exemplare der zweiten Großvillarser Auflage (2018), oder vom Sickinger (2016) und dem neuen Flehinger Ortsfamilienalbum zu erwerben. Sie kosten für Nichtmitglieder 15,-- €

(4619)

Sachen gab es …

Fachpublikum vor einer von insgesamt acht Schautafeln mit alten Fotos von Flehingen
Fachpublikum vor einer von insgesamt acht Schautafeln mit alten Fotos von Flehingen

Aus vielen Quellen stammen die Bilder des Flehinger

Ortsfamilienalbums. Unser Verein sammelte sie über die Jahre hinweg und hat dabei versucht, die auf den Fotos gezeigten Personen zu identifizieren. In einem alten Album steckte ein Hochzeits-bild, auf ihm waren neben Braut und Bräutigam auch noch zehn weitere Personen zu sehen. Aber niemand aus Flehingenn (oder Sickingen) erkannte einen der Abgebildeten. Eine Rückfrage und Bitte um Hilfe in Oberderdingen und Großvillars blieb erfolglos. Man hat den vergrößerten Abzug dann in der Ausstellung „alte Bilder aus Flehingen“ einfach auf einen Tisch gelegt. Zunächst ohne Erfolg, dann aber nach-mittags an Allerheiligen blickte eine Besucherin aus Zaisenhausen auf das Foto und erklärte „das ist die Hochzeit meines Onkels“, deutete ganz aufgeregt auf das Bild und erzählte „dies ist mein Vater, ich kenne das Bild nicht, wohl aber die Personen auf ihm“. Wir gaben der Frau den Abzug mit. Eine andere nette Episode: Unser Verein erhielt ein älteres Fotoalbum mit Aufnahmen aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Fotos aus dem Schwarzwald und Bilder, die bei einem Badeaufenthalt an der Ostsee geknipst wurden. Kommentar bei der Spendenübergabe: das Album schmeißen meine Kinder sonst doch weg! Eher zufällig blätterten Besucher im aufliegenden Album, übten sich im Entziffern der Bilderbeschreibung in Sütterlin, es sind dort nur die Vornamen der gezeigten Personen aufgeschrieben.

Plötzlich sagte jemand zu ihrem Ehemann, das ist doch deine Verwandtschaft. Die Frage der Identifikation war somit bei diesem Album auch geklärt. An Kirchweih und Allerheiligen kamen wohl an die 150 Personen zur Fotoausstellung in den Bahnhof. Nicht nur einmal kam es vor, dass sich nach einem halbem Jahrhundert alte Schulkameraden trafen, die sich, weil ein Teil in der Stadt wohnt, aus den Augen verloren hatten. Es gab dann viel zu erzählen.

Jedenfalls für den Verein lohnte sich der Aufwand. Neue Mitglieder waren ein Ertrag, ein weiterer, Bilder auf denen nur ein Teil der gezeigten bekannt waren, konnten ergänzt werden. Sie sind nun „komplettierter“ im Bildarchiv. Wir werden wohl in den nächsten Rundbriefen

noch darauf zurückkommen.

Das Ortsfamilienalbum Flehingen ist zum Preis von 15 € in Oberderdingen auf dem Rathaus, in der Vinothek und im Aschingerhaus und in Flehingen auf der Verwaltungsstelle zu kaufen. Unsere nächste Zusammenkunft ist am 21. November 2019, im alten Bahnhof, die Genealogen treffen sich bereits am 13. November um 19 Uhr dort zu einem Vortrag über das Neckarsteinacher Ortssippenbuch.

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Erinnerungen

Angeregte Diskussionen bei der Fotoausstellung im alten Bahnhof
Angeregte Diskussionen bei der Fotoausstellung im alten Bahnhof

Wie Bilder die Kommunikation fördern, konnte man am ver-gangenen Sonntag im Flehinger Bahnhof erfahren. Erwartungsgemäß lag dasAlter der Besucher im Schnitt etwa bei fünfzig plus, aber sie erzählten sich Geschichten, als ob diese erst kürzlich passiert wären. Bei Kirchweih-wetter lebte das Dorf Flehingen „so wie es früher war“ in Anekdoten undErinnerungssplitter auf. Dies freute die Besucher allemal!Gelobt wurde der Heimatkreis, weil er sich um Bilder kümmert die Erinnerung bewahren, die sonst wahrscheinlich verloren gingen. Was bleibt wohl von den vielen Handyfotos der Enkel-generation in 50 Jahren, fragte nachdenklich eine Besuchergruppe. Damit wurde jedoch nur ein Teil des Bildprogramms der Ausstellung angesprochen: die mehr spontanen Aufnahmen des Alltags. Viele Fotos der 1950er oder 1960er Jahre sind arrangiert, Jahrgangsaufnahmen, Hochzeitsbilder, Weißer Sonntag oder Konfirmation. Die Fotos zeigen keine Naturaufnahmen oder Landschaftsbilder, jedoch Häuser und Straßen, die gebaute und gewohnte Umgebung im Dorf Flehingen. Die Ausstellung ist auch an Allerheiligen von 14.00 bis 17.00 Uhr für das Publikum geöffnet, am Schluss werden wir ihre Resonanz bewerten können.Am 21. November 2019 treffen wir uns das nächste und letzte Mal in diesem Jahr im Flehinger Bahnhof und werden wohl einen Mitgliederzuwachs auch für 2019 feststellen dürfen. Fotoausstellungen beleuchten Volkskundeaspekte und sind deshalb die Kern-kompetenz unseres Vereins. Wer sich für Familienkunde interessiert, kann am Mittwoch, den 13. November 2019, um 19.00 Uhr nach Flehingen in den Bahnhof kommen, dort werden Familien aus Neckarsteinach vorgestellt, dies ist auch für uns interessant, weil Struktur-vergleiche Grundlage jeglicher Genealogie ist.

Übrigens, Sie können das Ortsfamilienalbum Flehingen in der Verwaltungsstelle Flehingen,

in Oberderdingen auf dem Rathaus und in der Vinothek zum Preis von 15 € kaufen, ein ideales Weihnachtsgeschenk für Verwandte, die aus Flehingen wegzogen sind.

(4419)

Ortsfamilienalbum Flehingen

Ortsfamilienalbum Flehingen
Ortsfamilienalbum Flehingen

Nächstes Wochenende, am Flehinger Kirchweih-sonntag, den 27. Oktober 2019, wird unser Verein die Fotoausstellung um 11.15 Uhr im Flehinger Bahnhof eröffnen. Über 100 Bilder zeigen das Leben, die Freuden und den Alltag im vergangenen Jahrhundert. Die meisten Bilder stammen aus der Nachkriegszeit, geben einen Blick in die Jugendzeit derjenigen Generation, die heute im Rentenalter ist. Oft sind es Privataufnahmen aus Familienfotoalben, die seiner-zeit wohl nicht in allen Fällen für die Öffentlichkeit gedacht waren. Vieles von dem was sie abbilden, wäre für die Nachfahren der heute lebenden „Flehinger“ ohne

das jetzt vorgelegte Ortsfamilienalbum verloren. Dies könnte auch in nicht wenigen Fällen der Grund gewesen sein, die Aufnahmen dem Verein zur Reproduktion und damit auch dem Gemeindearchiv zur Verfügung zu stellen. All diese Fotos sind im „Ortsfamilienalbum Flehingen“ enthalten, das die Mitglieder ab der ersten Novemberwoche zugestellt erhalten,

eine Gegenleistung für ihre Vereinsmitgliedschaft. Für 10.- € können sie auch weitere Exem-plare erwerben. Nichtmitglieder zahlen für das Ortsfamilienalbum Flehingen 15.- €. Verkauft wird das DIN A 4 Büchle mit 172 Seiten auf dem Rathaus und in der Vinothek. Damit hat nun jeder Ortsteil von Oberderdingen seine teilortsbezogene Fotosammlung. Ausführlich begrün-den, warum unser Verein solche Ortsfamilienbücher zu sehr „sozialen Preisen herausgibt, braucht man wohl nicht. Die Mitglieder wünschen dies, das genügt als Hinweis. Rundbriefe und Sonderveröffentlichungen zur bestimmten Themen sind unsere Kernkompetenz. So er-füllen wir unsere gesellschaftliche Aufgabe „Heimatpflege“. Heinrich Kowarsch hat die vielen Fotos gesammelt, geordnet und für den Druck nachbearbeitet – manche kommen jetzt besser als das Original heraus – und beschrieben. Dabei haben ihm Franz Weber und viele Vereins-mitglieder geholfen, deren Namen im Buch genannt sind. Der Verein dankt ihnen für dieses

ehrenamtliche Engagement.

Das Ortsfamilienalbum Flehingen eignet sich sehr gut als Geschenk (Weihnachten kommt bald!) für ehemalige Flehinger Bürger die wegzogen. Auch Exemplare des Sickinger Albums können noch gekauft werden.

(4319)

Bilderausstellung am Kirchweihsonntag in Flehingen

Ansichtskarte von Flehingen-  ca. 1912
Ansichtskarte von Flehingen- ca. 1912

Es hat sich wohl herumge-sprochen, dass der Heimatkreis im Oktober 2017 seine Monatszusammenkunft im Flehinger Bahnhof wegen der Schlossgarteneinweihung ausfallen lässt. Das heißt aber nicht, dass wir nichts anbieten. Wir waren am 01. Oktober im Waldensermuseum in Schönenberg und werden am Flehinger Kirchweih-sonntag, den 27. Oktober 2019, das von unserem Verein herausgegebene neue Ortsfamilienalbum Flehingen der Öffentlichkeit vorstellen. Dies geschieht im Rahmen der Eröffnung der Bilderausstellung um 11.15 Uhr im Flehinger Bahnhof. Gezeigt wird dort ein Ausschnitt aus den im Album abgebildeten Fotos. Erfahrungsgemäß werden manche der auf den Fotos (noch) nicht identifizierten Personen doch noch erkannt, und es können so Lücken geschlossen werden. Denn man diskutiert ja gerne vor den Stellwänden mit den alten Bildern. Viele der im Ortsfamilienalbum gezeigten Fotos veröffentlichen wir zum ersten Mal, oder sie sind wesentlich schärfer aufgelöst und besser zu erkennen, als sie vor 10 Jahren im Testlauf des ersten Ortsfamilienalbums (Flehingen-Sickingen) gezeigt wurden. Wie schon der Titel dieser 17. Sonderveröffentlichung unseres Vereins sagt, zeigen wir von der Anzahl der Bilder her mehr Personenaufnahmen als Flehinger bauliche Highlights. Aus privatem, vereins- oder öffentlichem Anlass aufgenom-menen Fotografien aus der Vorkriegszeit oder den frühen Jahren der Bundesrepublik. Ein Besuch am Kirchweihsonntag nach der Kirche wird sich allemal lohnen, die Ausstellung ist bis 18.00 Uhr geöffnet.

(4219)

Waldensermuseum in Schönenberg

Ausflug zum Waldensermuseum Schönenberg
Ausflug zum Waldensermuseum Schönenberg

Das Museumskonzept in Schönenberg: Man soll sich bevor man durch die Räume mit den Gegenständen aus kirchlicher oder häuslicher Vergangenheit geht, durch einen Film informieren lassen. Dieser bietet dann einen Überblick zur Waldenser-geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Eine Hand-reichung zum Verständnis, weshalb um 1700 die Glaubensflüchtlinge nach Württemberg kamen,

ist hilfreich und vermittelt notwendiges Hintergrund-wissen. Sonst wäre die

Rauchküche mit ihrem Inventar nur eine Rand-bemerkung zu den allgemein üblichen Lebensverhältnissen in der Maulbronner Gegend. Man begreift so, weshalb die

Türstürze im Pfarrhaus des Anführers der Waldenser auf ihrer Flucht und Vertreibung so niedrig waren. Die Réfugiés aus den Cottischen Alpen waren kleinwüchsiger als die Ein-heimischen. Sie brachten ja andere Sitten und eine fremde Sprache mit. Ausgestellt sind in Schönenberg, einem Ortsteil von Ötisheim, Trachten, Möbel, vor allem aber Schriften: französische Bibeln oder Predigtanleitungen. Man kann sich anhand von Schautafeln über ihren Fluchtweg aus Savoyen orientieren. Man bekommt im Museum eine Ahnung vom schweren Anfang der „welschen Huckepäckler“, die sich mit Seidenanbau (Maulbeerbäume) und Tabak befassten, auch den Kartoffelanbau in Württemberg populär machten. Unsere neunköpfige Gruppe sah den Original-Wetterhahn der Großvillarser Kirche samt den Resten der ursprünglichen Schiefereindeckung ihres Turmes. Bei der „Nacharbeit“ in der Ötisheimer Krone war die meistgestellte Frage: Wo gehen wir als Nächstes hin? Knittlingen und Sulzfeld wurden genannt, dort sind technische oder volkskundliche Antiquitäten zu besichtigen, und in Würzburg, das auch gewünscht wurde, bekommt man Sickinger Vergangenheit geboten.

Wegen der Schlossgarteneinweihung fällt die reguläre Zusammenkunft am 17. Oktober aus. Die nächste Veranstaltung des Heimatkreises ist somit die Vorstellung des Flehinger Orts-familienalbums am Sonntag, den 27. Oktober 2019, um 11 Uhr im Bahnhof. Dies ist der Flehinger Kirchweihsonntag. Den Rahmen dazu wird eine Fotoausstellung mit Motiven aus der neuen Sonderveröffentlichung des Heimatkreises bilden.

(4119)

Deutsche Templer in Jerusalem

Altar und Kanzel der Waldenserkirche in GroßvillarsJahren
Altar und Kanzel der Waldenserkirche in GroßvillarsJahren

Weil am 17. Oktober 2019 wegen der Schlossgarten-

einweihung unsere Oktober- Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof ausfällt, bieten wir zwei Ersatzveranstaltungen an: Die Exkursion ins Walden-sermuseum Schönenberg am 01. Oktober 2019 Abfahrt mit dem PKW um 13.30 Uhr am Parkplatz Industriegebiet

Flehingen und zur gleichen Zeit in Oberderdingen am Parkplatz beim Freibad. Wir

bilden Fahrgemeinschaften und nehmen Interessenten aus Großvillars am dortigen

Feuerwehrhaus gerne mit. Auf die Großvillarser Kirchweih wird ein Kirchenführer

erscheinen. Der Besuch im Waldensermuseum dient zu dessen Vorbereitung.

Die andere Alternative ist ein Vortrag „Deutsche Templer in Jerusalem“, den die Arbeitsgemeinschaft Genealogie am Mittwoch, den 9. Oktober 2019 um 19 Uhr im Flehinger Bahnhof bietet. Das Thema ist nicht der mittelalterliche Templerorden, sondern eine im 19. Jahrhundert in Württemberg entstandene neue Religionsgemeinschaft. Die in ihrer Entstehungszeit auf den Bengelchen Pietismus berief, in der Tradition vom „heiligen Korntal“ stand, dann aber 1861 beschloss,aus der Kirche auszutreten und als der „Deutsche Tempel“ eine eigenständige religiöse Bewegung zu gründen. Ausgangspunkt war der erste Petrusbrief Kapitel 2, Vers 2 des Neuen Testaments. Er lautet „und bauet auch ihr euch als lebendige Steine zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft“. Die Konsequenz, welche die Templer daraus ableiteten, stand im krassen Gegensatz zur offiziellen christlichen Lehrmeinung. Die fundamentalen Glaubenssätze der Dreifaltigkeit, der Erbsünde und der Erlösungstod Jesu wurden abgelehnt. Das hatte auch politische Konsequenzen: Nach dem Bruch mit der Landeskirche kam es zu Spannungen mit dem Württembergischen Staat, die Templer wollten nach Palästina auswandern. Es gab auch im Kraichgau auswanderungswillige „Templer“ und möglicherweise auch in Derdingen Sympathisanten dieser Sekte.

(4019)

Oktobertermin verschoben

Musikverein Derdingen in den 1950er Jahren
Musikverein Derdingen in den 1950er Jahren

Dass der Amthof als Ensemble unter Denkmal- schutz steht, oder die Sickinger Kirche mit ihren Epitaphien, dürfte allgemein bekannt sein. Darüber gibt es auch Literatur, aus der man sich informieren kann. Aber Kleindenkmale, die ebenfalls unter Schutz stehen, wie Grenzsteine mit ihren Hoheitszeichen, sind nicht so bekannt. Herr Ewald

Schneider hat sie im letzen Jahr alle aufgesucht, fotografiert und für das Landratsamt beschrieben. Diese gewissenhafte Arbeit soll nicht in den Aktenschränken einer Behörde verschwinden. Denn es gibt Heimat-freunde und auch Wanderer, die sich für solche „Kleinigkeiten“ interessieren. Herr Schneider hat bei unserer letzten Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof Dia’s unserer Dreimärker gezeigt. Für mindestens einen, an dem die Markungen von Bretten, Flehingen und Derdingen

zusammenstoßen, sind Geschichten überliefert. Auf ihm werden heute noch Centstücke „geopfert“ oder Messer gewetzt. Ein anderer – der Wolfstein – ist verschwunden und durch einen unscheinbaren Granitblock ersetzt. Jedenfalls die lobenswerte, ehrenamtliche Fleiß- arbeit von Herrn Schneider wird im Rundbrief 60, der im Frühjahr 2020 erscheint, auszugs-weise veröffentlicht. In dem Aufsatz werden die „Dreimärker“ vorgestellt, welche die ehe-maligen Grenzen von Flehingen, Sickingen und Derdingen berühren. Damit ist dann auf einfache Art sichergestellt, dass jeder, der sich dafür interessiert, nachschlagen kann. Oder auch Schulklassen sich über Grenzen – ein in anderem Zusammenhang hochaktuelles Thema – informieren können. Im Zusammenhang mit dem Kirchenführer Großvillars, der auf die diesjährige dortige Kirchweih erscheinen soll, steht unser Ausflug nach Schönenberg. Wir bilden Fahrgemeinschaften und treffen uns am Dienstag, 01. Oktober 2019, um 13.30 Uhr am Parkplatz beim Stadtbahnhalt Industriegebiet in Flehingen, und zum selben Zeitpunkt am Parkplatz beim Freibad Oberderdingen, fahren dann über Großvillars, wo Zusteigemöglichkeit am Feuerwehrhaus besteht, ins Waldensermuseum. Wie seither üblich sitzen wir nach

dem Museumbesuch noch ein bisschen zusammen, um die nächsten Vereinsaktivitäten

zu besprechen. Vorbereitet wird beispielsweise ein Workshop zur Geschichte und Volks- kunde in unserem Nahbereich. Über die Sommermonate kamen wieder Bilder ins Vereins-archiv, die Aufmerksamkeit verdienen und Anregungen zu Artikeln für den nächsten Rund-brief, der im Advent erscheinen wird, geben. Z.B. die früheste -mit 1899 datierte Fotografie- von Großvillars. Oder das untenstehende Foto der Derdinger Musikkapelle aus den frühen 1950er Jahren. Eigentlich ist es schade, dass üblicherweise nur ein Dutzend, manchmal auch ein paar Besucher mehr, zu unseren Vereinsabenden kommen. Die nächste Zusammenkunft

wäre am Donnerstag, den 17. Oktober, sie muss aber wegen der Einweihung der neuen Schlossgartenhalle am selben Termin verschoben werden. Wer Lust hat, kann als Ersatz den Arbeitskreis Genealogie, der am Mittwoch, den 9. Oktober, ab 19 Uhr im Flehinger Bahnhof

tagt, besuchen. Dort gibt es einen Vortrag über die Templer in Jerusalem, und ihre Beziehung zum Kraichgau. 

(3919)

Ferienpause ist vorbei

Ausflug der Fußballjugend des FC Flehingen 1967 in den Schwarzwald
Ausflug der Fußballjugend des FC Flehingen 1967 in den Schwarzwald

Am kommenden Donnerstag, den 19.September 2019, treffen wir uns wieder um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof. Wir werden uns über die Angebote des Heimat-kreises im Winterhalbjahr unterhalten. Da ist schon einiges vorbereitet: An der Flehinger Kirchweih wird das

Ortsfamilienalbum Flehingen vorgestellt, und im Bahnhof werden in einer

Ausstellung alte Fotos gezeigt. Dann gibt unser Verein einen Kirchenführer heraus, passend zur Großvillarser Kirchweih. Am 01. Oktober 2019 fahren wir deshalb ins Waldensermusem nach Schönenberg. Die Details dazu beraten wir am Donnerstag. Weiter wird dieses Jahr zusammen mit dem Heimatverein Glinde ein Lichtmessheft erscheinen. Es wird unser Brauchtum demjenigen gegenüber-gestellt, welches in der Sachsen-Anhaltinischen Ortschaft Glinde praktiziert wird. Diese hat ebenfalls eine jahrhundertealte Tradition der „Lichtmesspflege“. Kirchenführer und Lichtmess-heft wollen wir verkaufen und nicht mehr unseren Mitgliedern kostenlos überlassen, weil wir ja mit den Rundbriefen und dem Ortsfamilienalbum Flehingen unser Budget schon voll aus-schöpfen. Auch im nächsten Jahr haben wir zu Jahresbeginn nicht mehr „viel Luft“, weil der Nachdruck des Ortsfamilienalbums von Derdingen und Großvillars ansteht. Die Kosten dafür müssen wir vorfinanzieren. Geplant ist im Winterhalbjahr auch ein Workshop „Regional-eschichte“. Ebenso sind Termine vorgesehen für Familiengeschichte und Genealogie, es wird also in den kommenden Monaten einiges in unserem Verein geboten. Heinrich Kowarsch, der für das Layout aller unserer Veröffentlichungen zuständig ist, und sich z.Zt. um das  Orts-familienalbum Flehingen kümmert, kann sich über mangelnde Aufgaben nicht beschweren.

Am kommenden Donnerstag wird uns Ewald Schneider örtliche Kleindenkmale vorstellen. Er hat diese ja im vergangenen Jahr dokumentiert. Dann gibt es noch Bilder zu sehen, die über den Sommer ins Archiv kamen. Alle Ortsteile sind dabei mit Fotos vertreten. Letztendlich

sollten wir uns einig werden, ob wir zur Salvador Dali Ausstellung nach Rottenburg fahren, oder lieber das Augustiner Museum in Freiburg besuchen. Beides wären Tagesausflüge. Auch andere Ziele waren schon im Gespräch: Heidelberg oder Würzburg, diese Orte hätten Sickingen Bezug. Noch ein Aufruf in eigener Sache. Für das Jubiläumsheft des FC Flehingen 1920 werden „Fußballfotos“ gesucht aus den 1950er Jahren, ebenso Fotos und Berichte über

den Vorkriegsfußball in Flehingen und sonstige damit im Zusammenhang stehende

Erinnerungsstücke wie z.B. Siegerurkunden. Wer so etwas besitzt – oder weiß, wer in der Verwandtschaft solche Belege hat – möge diese doch zum Abfotografieren zur Verfügung stellen. Ansprechpartner dafür sind entweder Hartmut Alker im FC oder Erwin Breitinger im Heimatkreis.

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Erste Termine und erste Sitzung nach den Ferien

Grenzsteine erzählen aus der Lokalgeschichte
Grenzsteine erzählen aus der Lokalgeschichte

Wir treffen uns wieder am Donnerstag, den 19. September 2019, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof. Herr Ewald Schneider

wird uns etwas über die Aufnahme von Klein-denkmalen, besonders über Grenzsteine erzählen. Was die Teilnehmer sicher auch

interessiert sind die Fotos, welche uns – und damit auch dem Gemeindearchiv – über die Sommerferien überlassen wurden. Es sind Aufnahmen aus allen Ortsteilen, die meisten Bilder stammen noch aus der Vorkriegszeit. Wir sollten uns in derselben Zusammenkunft darüber im Klaren werden, ob wir die Salvador Dali Ausstellung in Rottenburg besuchen oder evtl. nach Freiburg ins Augustinermuseum fahren. So etwas wäre passend als Dezemberveranstaltung. In diesem letzten Monat des Jahres haben wir ja in der Vergangenheit die Zusammenkünfte im Flehinger Bahnhof ausfallen lassen.

Unser turnusgemäßes Treffen am dritten Donnerstag im Monat müssen wir im Oktober ent-weder verschieben – oder auch ganz fallen lassen, weil am 17.10.2019 die Gemeinde in Flehingen die neu erbaute Schlossgartenhalle einweiht. Wir können am 19.9. ausmachen, wie wir verfahren.

Bei unserem kürzlichen Ausflug nach Speyer vereinbarten wir einen Besuch im Waldenser-museum Schönenberg. Dieser wird auf Dienstag, den 1. Oktober 2019, terminiert. Auf die Großvillarser Kirchweih soll ja ein Kirchenführer zur Waldenserkirche Großvillars erscheinen.

Dazu werden wir noch einschlägige Objekte im Museum fotografieren, die vor Ort kaum je-mand kennt. Wie z.B. den Wetterhahn, der früher die Kirchturmspitze zierte.

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Voneinem heißen Sommersamstag…

Ein knappes Dutzend Exkursionsteilnehmer vor dem Speyrer Dom
Ein knappes Dutzend Exkursionsteilnehmer vor dem Speyrer Dom

Es war wohl des Sommers letzter heißer Tag, den wir zu einem Besuch im Historischen

Museum der Pfalz in Speyer nutzten. Oberflächlich betrachtet ist die dortige Ausstellung „Die unbekannte Marylin Monroe“ die Um-setzung eines Schlagers der 1960er Jahre. Bill Ramsey sang seinerzeit „Souvenirs,

Souvenirs“. Zugegeben, es ist nicht einfach, mit banalen Dingen die ein

Weltstar hinterließ, die Zerrissenheit einer Person zu illustrieren. Den Gegensatz zu Glanz und Glimmer einer Diva wie man sie auf der Leinwand erlebte, mit der Wirklichkeit zu zeigen.

Marylin Monroe, die aus problematischen Familienverhältnissen stammte, die ihr Leben lang dem vergänglichen Glück des Ruhmes nachjagte, mehrfach verheiratet war, trotzdem bind-ungslos blieb, ihre Religion mehrfach wechselte und Drogen konsumierte, war eine in sich widersprüchliche Persönlichkeit. Man spürt dies im Widerhall der gezeigte Filmszenen, der ausgestellten Zeitungsnotizen und Bilder und besonders an ihren eigenen Zitaten, die eine

Frau zeigen, die dem Schein mehr vertraute als dem Sein. Ihr tragischer, nie ganz geklärter Tod im Alter von nur 38 Jahren ist der passende Schlussstrich einer dramatischen Lebens-geschichte. Sie war ein Sexsymbol, dem man Affären mit verschiedenen Präsidenten der Vereinigten Staaten, auch mit Angehörigen des Familienclans der Kennedy nachsagte. Die als Pin-Up-Girl in den Spinden der GI´s im Koreakrieg hing, die sich zur Schminkexpertin weiterbildete und sich viel Bücherwissen aneignete. Die vom bloßen Fotomodel zum Charakterdarsteller in Filmen mutierte, und ihre Auftritte mit großem Geschick inszenierte. Deren Nähe reiche Amerikaner in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts suchten. Die sich im Glanz des Scheinwerferlichts sonnte. Die Ausstellung im Speyrer historischen Museum der Pfalz ließ ahnen, dass dieser SexStar unsicher in seinem tiefsten Innern war. Es waren ihre Selbstzweifel und ihr antrainiertes sicheres Auftreten, die ihre Schauspielerpersönlichkeit ausmachten. Die Ausstellung zeigt den hohen Preis, den Menschen für schnöden Ruhm und Glanz zu zahlen bereit sind.

Ausgemacht wurde der nächste „Museumbesuch“ unseres Heimatkreises: das Waldense-rmuseum in Schönenberg (Ötisheim). Ein absolutes Kontrastprogramm zu der am ver-gangenen Samstag besuchten Ausstellung schon vom Ansatz her. In Speyer sahen wir eine durchaus „weltliche Person“, aufbereitet mit medienpädagogischen Mitteln, in Schönenberg erwartet uns die Geschichte einer religiösen Bewegung und deren Nachwirken in Württemberg. Der Termin der Fahrt nach Schöneberg wird im nächsten Blättle stehen. Wir werden mit der Stadtbahn fahren und --abweichend von der sonst praktizierten Philosophie für Ausflüge die Bahn zu nutzen, kann nächstes Mal-- wer will, auch mit dem eigenen Auto nach Schönenberg kommen. Am Donnerstag, den 19. September 2019 treffen wir uns wieder um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof, dabei geht es auch um die Dokumentationder Grenzsteine.

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Marylin Monroe

Die Ausstellung wurde verlängert bis zum 12.01.2020
Die Ausstellung wurde verlängert bis zum 12.01.2020

Speyer ist nicht weit weg, sein Dom ist Weltkulturerbe und viele von uns waren schon in dieser geschichtlich hoch-interessanten Stadt.

Aber was hat Speyer mit der amerikanischen Filmschau-spielerin zu tun, die für

fast eine Generation zum Sexsymbol wurde?

Das Rheinland Pfälzische Landesmuseum in Speyer

stellte aus einer umfangreichen Privatsammlung von Souvenirs, Andenken und Stücken aus dem Familien-nachlass eine Ausstellung zusammen. Man kann in ihr den amerikanischen Zeitgeist der 1950er Jahre erahnen, denn Marylin Monroe war ein Symbol in der Nachkriegs- und Umbruchzeit. Sie testete die Grenzen der Prüderie aus, die Ausstellung lässt dies erahnen, genauso zeigt sie die Parallelwelten von Drogen und Tabletten zum heilen Schein der Schönen und der Reichen.

Gegensätze reizen: dort das Mittelalter, Flehingen, Sickingen und auch Derdingen gehörte vor tausend Jahren zum Bistum Speyer, und heute am gleichen Ort Reflexionen an eine auch schon vergangene Glitzerwelt. Was kann man in der Bibel lesen – tausend Jahre sind vor Dir wie ein Tag … Wir wollen dieser Botschaft in Speyer durchaus einmal nachspüren.Dazu treffen wir uns am Samstag, den 31. August 2019, um 8.30 Uhr am Stadtbahnhalt Industriegebiet und fahren über Karlsruhe nach Speyer. Dazu müssen wir am Hauptbahnhof Karlsruhe einmal umsteigen. Kosten pro Person max. 22 € für Fahrt und Eintritt. Um 19.14 sind wir wieder in Flehingen zurück. Wir praktizieren Umweltschutz und fahren mit der Bahn. Wenn Sie mitfahren wollen, kommen sie am Samstag pünktlich zum Stadtbahnhalt. Sie müssen nicht Mitglied unseres Vereins sein, wenn Sie sich für Marylin Monroe interessieren.

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Vom Sommerlorenz

Der Kupferstich vom Martyrium des Hl. Laurentius stammt aus der Barockzeit und wurde einem süddeutschen Heiligenkalender entnommen.
Der Kupferstich vom Martyrium des Hl. Laurentius stammt aus der Barockzeit und wurde einem süddeutschen Heiligenkalender entnommen.

Lange liegt die Zeit zurück, in der sich die Landbevölkerung nach dem Heiligenkalender richtete, und da war be-sonders in Weingegenden der 10. August rot angestrichen.

„Laurentius heiter und gut -- Einen schönen Herbst ver-heißen tut“ Man schaute an Lostagen schon nach dem Wetter, denn es gab ja keine amtliche Meteorologie welche erklären und voraussagen konnte, wie wohl

das Wetter wird. Aber Klimabeobachtung die gab es als „bäuerliche Wetterregeln“. Laurentius gehört zu den meist-verehrten Heiligen in aller Welt. In Rom folgt er gleich nach Petrus und Paulus, was die Stärke seiner Verehrung angeht. Man schenkte ihm kirchenamtliche Aufmerksamkeit. Die berühmte Basilika San Lorenzo fuori le mura in Rom wurde 330 über seinem Grab erbaut. Er ist der Patron der Derdinger Amthofkirche und der Kath. Stadtpfarrei Bretten, auch die Kirchen in Gündelbach, Großgartach, Hemmingen oder Neckarweihingen sind ihm geweiht. Der Rost im Oberderdinger Gemeindewappen nimmt auf sein Martyrium Bezug. Er ärgerte nämlich als Diakon in der Christenverfolgung den Kaiser Valerian, als dieser von ihm den Kirchenbesitz einforderte, und Laurentius ihm die Armen und Bettler Roms zuführte mit dem Bemerken, das wären die wahren Schätze der Kirche. Dieser Provokation folgte sein Todesurteil: man ließ ihn auf einem Rost zu Tode brennen. Der Legende nach soll er zum Henker gesagt haben: „der Braten ist schon fertig, dreh ihn um und iss!“ Dies war am 10. August 258 n. Chr.

Laurentius wurde als Kirchenpatron meist erst nach der Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955 bekannt, mit der die verheerenden Ungarneinfälle nach Mitteleuropa gestoppt werden konnten. Er ist deshalb auch oft „Burgheiliger“, hilft bei Feuersgefahr, somit auch gegen die Qualen des Fegfeuers, steht den Armen Seelen bei und wird beim Ausbruch der Pest angerufen. Ähnlich wie der Heilige Urban sorgt er für das Gedeihen der Weintrauben. Er

gilt als Schutzparton für viele Berufe die mit Feuer und Glut zu tun haben, ist Patron der Archivare und Bibliothekare, da ihm in seiner Zeit als Diakon die heiligen Bücher anvertraut waren. Als „Laurentiustränen“ bezeichnet man die Sternschnuppen, die ab Mitte August in Schwärmen über den Nachthimmel huschen. Der Winterlorenz, Laurentius Justinianus, Bischof und Patriarch von Venedig, sein Fest fällt auf den 8. Januar, ist bei uns dagegen nahezu unbekannt.Merken Sie in Ihrem Terminkalender vor: Wir fahren am Samstag, den 31.8.2019 nach Speyer und besuchen dort die Marylin Monroe Ausstellung. Kosten max. 19 € pro Person, Treffpunkt Stadtbahnhalt Industriegebiet 8.30 Uhr, zurück in Flehingen werden wir kurz nach 19 Uhr sein.

(3219)

Wer besitzt uralte Fotos?

Eine der ältesten Fotoaufnahmen aus Flehingen. Die Erstkommunionkinder von 1896 mit Pfarrer Hermann Decker. Eine Namenszuordnung ist nicht mehr möglich.
Eine der ältesten Fotoaufnahmen aus Flehingen. Die Erstkommunionkinder von 1896 mit Pfarrer Hermann Decker. Eine Namenszuordnung ist nicht mehr möglich.

Mehr als ein Körnchen Wahr-heit steckt in dem bösen Spruch (von Heraklit) „der Krieg ist der Vater aller Dinge“. Fotos vom Treiben im Dorf von vor dem Ersten Welt-krieg sind extrem selten. Einen Fotoapparat besaß damals dort niemand. Wenn man einen Fotografen mit seinem großen Apparat aus

der Stadt kommen ließ, musste das Ereignis außer-gewöhnlich sein. Beispielsweise die Fahnen-weihe des Kriegervereins. In unserer Region haben sich nur wenige Fotografien aus dieser fernen Zeit erhalten. Auch nicht in Bretten. Unser Verein sucht solche Dokumente, denn sie zeigen eine untergegangene Welt. Ab 1914 gibt es mehr Fotos, die sich erhalten haben. Die Rekruten ließen sich  foto-grafieren. Mann wollte ja einen Beleg für den Patriotismus und eine Erinnerung konservieren,

wenn der Sohn (später auch der Ehemann oder Vater) auf dem Felde der Ehre gefallen war. Auch diese erhalten gebliebenen Fotografien würde er Heimatkreis gerne sichern, allerdings sollten die Namen der Abgelichteten bekannt sein. Heute ist die Erinnerung schon verblasst, in der nächsten Generation ist sie ganz verschwunden. In den armen 1920er Jahren leistete man sich zwar zu den großen Familienfeiern wie Heirat, Goldene Hochzeit, oder 70. Geburts-tag Profiaufnahmen, auch Vereine ließen manchmal einen Fotografen zu Veranstaltungen -

zumeist Umzüge oder Jubiläen - kommen. Privataufnahmen gibt es bei uns etwa ab den 1930er Jahren, und selbst da bloß sehr spärlich. Sicherlich wurde der erste Aufmarsch der NASDAP Amtswalter im Kreis Karlsruhe an Pfingsten 1933, den der Brettener  Bahnhofs-vorstand und Kreisleiter Friedrich Ankener in seiner Wohngemeinde Flehingen organisierte, feste fotografiert. Die Bilder fielen aber 1945 der privaten Entnazifizierung von Fotoalben zum Opfer. Auch von den Aufmärschen in Derdingen haben sich nur ganz wenige Aufnahmen erhalten. Wer solche Aufnahmen besitzt, soll sie bitte auch dem Heimatkreis zur Verfügung

stellen, auf Wunsch garantiert dieser, dass sie bis 2033 gesperrt sind. Dann leben auch keine Kinder der gezeigten Personen mehr. Weil wir den Anspruch erheben, Erinnerungen zu konservieren, geben wir Ortsfamilienalben heraus. Mit dem auf Kirchweih erscheinenden Album für Flehingen sind dann alle Ortsteile „bedient“. Aber nur das, was wir von den Ein-

wohnern bekommen haben, können wir zeigen.

(3119)

Ferienprogramm

Wir suchen Belege zur Großvillarser Kirche von vor dem Weltkrieg. Nicht nur Konfirmationssprüche.
Wir suchen Belege zur Großvillarser Kirche von vor dem Weltkrieg. Nicht nur Konfirmationssprüche.

Ferienprogramm

Die Konturen unserer Veranstaltungen über die

Sommermonate haben Vorstand und Beirat am vergangenen Donnerstag in Flehingen festgelegt:Am Samstag, den31. August 2019, fahren wir mit der Bahn zur „Marilyn Monroe“ Ausstellung nach Speyer. Das kostet pro Teilnehmer max. 22 Euro. Wir würden uns freuen, wenn auch „Nichtmitglieder“ mitfahren würden. An einem Dienstagnachmittag werden wir das Waldensermuseum in Ötisheim-Schönenberg besuchen. Praktisch als „Einführung“ zum

geplanten Kirchenführer Großvillars, der an der dortigen Kirchweih Ende November erscheinen wird. Der genaue Termin wird, sobald er mit Schönenberg vereinbart ist, noch bekanntgegeben. Wir bilden Autofahrgemeinschaften, weshalb eine Anmeldung erwünscht ist. Gleiches gilt für die geplante Besichtigung des Fahrzeugmuseums in Knittlingen. Offen

blieb, ob unser Verein im Oktober wieder eine Fahrt ins Diözesanmuseum Rottenburg organisiert. Dort ist eine Bibelausstellung mit Illustrationen von Salvador Dali. Auch eine Fahrt nach Würzburg war in der Diskussion. Vom Vorstand abgesegnet wurde das "Verlags-programm“ bis 2020. Wir werden dieses Jahr eine Sonderveröffentlichung „Ortsfamilienalbum Flehingen“ unseren Mitgliedern noch zustellen. Zum Kauf anbieten werden wir nächstes Jahr den korrigierten Nachdruck der Ortsfamilienalben Derdingen und der ersten Auflage von Großvillars.

Zu Lichtmess 2020 wird zusammen mit dem Lichtmessverein Glinde (bei Magdeburg) – wenn es die Finanzen zulassen – ein etwas ausführlicherer Handzettel (dünnes Heft) erscheinen, der sowohl in Oberderdingen als auch in Glinde dann am 2. Februar von den Besuchern erworben werden kann. Selbstverständlich bekommen unsere Mitglieder dieses Jahr auf Weihnachten den Rundbrief Nr. 59. Für 2020 sind die Rundbriefe 60 und 61, aber keine Sonderveröffentlichung geplant (Kostenfrage). Die nächste Zusammenkunft ist am 19. September 2019 im Flehinger Bahnhof. Dabei wird sich der Heimatkreis mit „Grenzsteinen und Kleindenkmalen“ befassen.  

(3019)

Programmangebote

Die Vorgängerkirche zur heutigen in Großvillars, in einem Stich aus dem 19. Jahrhundert
Die Vorgängerkirche zur heutigen in Großvillars, in einem Stich aus dem 19. Jahrhundert

Bei der öffentlichen Vorstands- und Beiratssitzung an diesem Donnerstag im Flehinger Bahnhof geht es -  zusam-mengefasst - um Angebote, die unser Verein im nächsten halben Jahr bietet. Das sind Veröffentlichungen wie z.B. das Ortsfamilien-album für Flehingen, das auf Kirchweih herauskommen soll – wir suchen dafür immer noch alte Bilder. Oder der Kirchenführer Großvillars, der an der dortigen Kirchweih erscheinen soll. Auch da wären noch einschlägige Bilder willkommen. Wir wollen uns wegen der geplanten Exkursionen abstimmen. Den Termin für den Besuch der Marilyn Monroe Aus-stellung in Speyer festlegen, oder den Besuch des Waldensermuseums in Ötisheim- Schönenberg. Es gibt noch weitere Vorschläge, z.B. Technikmuseen oder das Diözesan-museum in Freiburg. In Güglingen gibt es ein sehenswertes Römermuseum, auch eine Fahrt von mehreren Tagen nach Oerlinghausen (Freilichtmuseum bei Bielefeld) wäre denkbar.

Diskussionswürdig sind auch andere Aktivitäten, die unser Verein anbieten könnte: einen Kurs zum Entziffern der früher üblichen „Deutschen Schrift“. Vielleicht sollten wir auch einen “Workshop Lokalgeschichte“ anbieten. Welche Literatur gibt es z.B. über unsere Region und wo kann man diese einsehen. Quellenkunde ist ebenfalls interessant. Z.B. ein digitaler Besuch im Staatsarchiv. Ein solcher „Workshop“ müsste aber an einem Ort stattfinden, der Internetanschluss hat. Diskutieren sollten wir über Mitgliederwerbung. Wir haben jetzt gut 400 Mitglieder, unser Ziel ist für dieses Jahr ein mindestens zehnprozentiges Wachstum. Mit welchen Vereinsangeboten können wir dies erreichen? 

Wir waren im Frühjahr in Glinde (bei Magdeburg) und haben mit den Vertretern der dortigen Lichtmesstradition Kontakt bekommen. Mit was können wir diesen Kontakt vertiefen?

In den Ferien sollten wir die „Kleindenkmalbeschreibung“ abschließen und in der ersten Zusammenkunft im September vorstellen.Dies und noch mehr wollen wir am Donnerstag, den 18. Juli 2019, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof diskutieren. Alle an Ortsgeschichte und Volkskunde Interessierte sind herzlich zum Gedankenaustausch und Mitmachen eingeladen.   

(2919)

Vorstandsitzung

Auch ein Kleindenkmal: Kruzifix in einer Nische an der Hauswand in der Franz-von-Sickingen Straße
Auch ein Kleindenkmal: Kruzifix in einer Nische an der Hauswand in der Franz-von-Sickingen Straße

Wir treffen uns am Donnerstag, den 18. Juli 2019, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof zur Vorstand- und Beiratssitzung im Rahmen einer üblichen Zusammenkunft

vor den Sommerferien. Dabei wollen wir Termine für Exkur-sionen festlegen. Z.B. nach Speyer oder nach Schönenberg (Ötisheim)

ins Waldensermuseum. Auch neue Ziele für weitere Exkursionen. Es sind ein paar alte Fotos ins Archiv gekommen, die wir uns ansehen werden. In der Beiratssitzung geht es um Einzelheiten des geplanten Kirchenführers zu Großvillars und des Ortsfamilienalbums zu Flehingen. Beides soll noch 2019 erscheinen. Thematisch zum Kirchenführer Großvillars passt ein vorgeschlagener Besuch im Waldensermuseum in Schönenberg, den wir Ende Juli, anfangs August anbieten wollen. Dann bereiten wir den Nachdruck der inzwischen ausverkauften Ortsfamilienbücher von Großvillars und Derdingen vor. Unveränderter Nachdruck oder Korrektur mit Ergänzungen, das ist die Frage die entschieden werden muss, denn bei Ergänzungen sollte man keinen Termindruck aufbauen. Zur Veranstaltung im Flehinger Bahnhof sind alle eingeladen, die sich für Ortsgeschichte oder Volkskunde interessieren.

Unser Verein soll weiter wachsen und damit auch Auflage und Reichweite unserer Veröffent-

lichungen. Den nächsten “Wachstumsschub“ erwarten wir mit der vorgeschlagenen Ausstel-lung zum Ortsfamilienbuch Flehingen. Durchaus ein für unseren Verein adäquates Ange-bot an der Flehinger Kirchweih.

Eine weitere übernommene Aufgabe sollten wir im Sommer noch abschließen, die Aufnahme und Beschreibung der Kulturdenkmale. Verzeichnet und beschrieben sind die Grenzsteine. Die Denkmale im Ort sind zwar in Großen und Ganzen erfasst, aber noch nicht zusammen-gestellt und „eingemessen“. Wer bei diesem Geschäft mitmachen will, ist dazu gerne eingeladen.           

(2819)

Etwas auch für Jüngere

Jugendmannschaft ca. 1955; die Namen sind bekannt
Jugendmannschaft ca. 1955; die Namen sind bekannt

So „altbacken“ ist es gar nicht, wenn der Heimatkreis seine Museumsbesuche mit der Bahn ansteuert. Zumindest liegt er damit im „Klimatrend“, und wenn dann noch das Thema für den Museumsbesuch passt, könnten doch Leute diesseits der Pensions-grenze mitfahren. Weshalb wir nicht an Wochentagen, sondern unsere Fahrten am Wochenende anbieten. Wie z.B. die nächste Exkursion nach Speyer. Dort besuchen wir die Sonderausstellung „Marilyn Monroe“. Sie war das Jugendidol der 50 er Jahre des vergangen Jahrhunderts. Der damalige Modetrend und das Zeitgefühl sind auch heute für jüngere Leute interessant. Mit welchen Methoden erreichte dieser Superstar die Aufmerksamkeit eines Millionenpublikums. Nicht nur – aber auch – mit dem von einer Warmluftheizung hochgepusteten Rock.

Die Kosten für Fahrt und Eintritt halten sich in Grenzen. Wir legen die Auslagen um, mit etwa 22 € pro Teilnehmer rechnen wir. Ist die Gruppe größer, sinkt der Preis für den Einzelnen. Vielleicht für den Einen oder Anderen auch noch interessant, wir sitzen nach dem Museums-besuch in einem Lokal zu einem Bier oder Kaffee zusammen. Das Mitmenschliche, das Gespräch soll nicht zu kurz kommen. Wir sind ein offener Verein mit vielen Interessen.  

Weniger wahrscheinlich  aber nicht unmöglich ist es, noch uralte, bislang nicht veröffentlichte Fotos von Vereinsaktivitäten aufzutreiben. Gesucht sind z.B. Vorkriegsaufnahmen des Fuß-ballclub Flehingen und der Viktoria Sickingen. Vielleicht haben sich in Fotoalben Aufnahmen von Spielern der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erhalten, auch von auswärtigen Mannschaften. Z.B von der Fußballabteilung des Turnvereins Bretten, oder des Fußball-vereins Bretten 1913. Diese Vereine oder Abteilungen gibt nicht mehr. Wenn so ein Bild bei uns in einem Fotoalbum auftauchte, wäre dies ein Ansatz für weite Nachforschungen in der Nachbarschaft, weshalb wir selbstverständlich an alten Aufnahmen auch von Anlässen in Nachbargemeinden bei denen fotografiert wurde, auch interessiert sind. Oft hilft es weiter bei der auswärtigen Verwandtschaft nachzufragen, ob sich dort Alben mit alten Flehinger Aufnahmen erhalten haben.

Ansprechpartner für solche alte Vereinsfotos – auch von Nachbarvereinen- sind Hartmut Alker vom FCF, oder Heinrich Kowarsch vom Heimatkreis.              

(2719)

Sommerprojekte zum Mitmachen

So hat der Innenraum der Waldenserkirche in Großvillars vor 1951 ausgesehen
So hat der Innenraum der Waldenserkirche in Großvillars vor 1951 ausgesehen

In diesem Monat ist der normale Termin für den Heimatkreis im Flehinger Bahnhof wegen Fronleichnam ausgefallen. Die nächste und letzte Zusammenkunft vor den Sommerferien ist am 18. Juli im Bahnhof, dann ist Sommerpause bis 19. September. Das bedeutet aber nicht, dass unser Verein nichts anbietet.

Wir haben beispiels-weise vor nach Speyer zu fahren, um uns dort die Ausstellung zu Marilyn Monroe anzusehen, und auch das Technikmuseum in Mannheim steht auf dem Besuchs-zettel. Kümmern sollten wir uns um die „Kleindenkmale“, da steht teilweise noch die Lokal-isation der beschriebenen Sachen mit ihren Koordinaten aus. Dann arbeitet Heinrich Kowarsch am Ortsfamilienalbum Flehingen, das im Oktober erscheinen soll, und im nächsten Rundbrief ist auch noch Platz für Texte zur Regionalgeschichte und Volkskunde. 1919 war für Tirol und damit für unsere Partnergemeinde Heinfels ein besonderes Jahr. „Baustellen“ zum Mitmachen sind also reichlich vorhanden. Auch sollten wir unsere Fahrt nach Glinde „nacharbeiten“. Dort haben wir versprochen, einen weiteren Film oder andere Belege über „unser Lichtmess“ ins Museum zu schicken. Wir haben zwar als Präsent einen Film von 2017 übergeben, aber jedes Lichtmess ist anders und ein weiteres Bilddokument würde die Freundschaft zu Glinde vertiefen. Wer also einen älteren Lichtmessfilm (Super 8 oder digital) besitzt, sollte diesen bitte dem  Verein kurzfristig überlassen. Er bekommt ihn garantiert unbeschädigt zurück.

Für unseren Verein ist ein weiteres Thema aktuell: das dreihundertjährige Jubiläum der ersten „Waldenserkirche“ in Großvillars. Wir werden im Sommer das Waldensermuseum in Schöneberg besuchen, den genauen Termin vereinbaren wir am 18. Juli in Flehingen. Da wir zudem eine Publikation zum Kirchenbau von 1749 – 1752 in Großvillars planen, bitten wir um Mithilfe. Gesucht sind Vorkriegsfotos vom Innenraum, von Veranstaltungen im Zusammen-hang mit der Kirche von Festen und Konfirmationszettel auch Vorkriegsaufnahmen zu Konfirmationsfeiern, eben alles was mit der Geschichte der Großvillarser Kirche zusammen-hängt. Zeitungsberichte von 1952 vom Kirchenjubiläum, vielleicht existieren da sogar solche von 1899? Man kann nie wissen.           

(2619)

Unser Kerngeschäft

Voll besetzte Waldenserkirche in Großvillars
Voll besetzte Waldenserkirche in Großvillars

Im Gemeindearchiv sind jetzt alte Rech-nungsakten der ehe-maligen Gemeinde Großvillars, die ja keine Markung, sondern nur einen Steuerbezirk besaß. Damit kann man einen Einblick in die Lebensumstände der Waldensergemeinde in vergangenen Zeiten gewinnen, die sich doch in manchem vom damaligen Leben in Derdingen unterschieden. So gehörte Großvillars zum Klosteramt Maulbronn, wie auch Knittlingen. Derdingen selbst war ein eigenes klösterliches Stabsamt, was verschiedene Kon-sequenzen nach sich zog. Bei den Richtpreisen, die in der Weinrechnung jährlich festgelegt wurden, konkurrierte Großvillars z.B. mit den Spitzenlagen von Roßwag, ganz anders Derdingen, das Spitzenlage im Verhältnis zu seinen Amtsorten war. Auch in anderen wirt-schaftlichen Dingen lohnt der Vergleich: So arbeiteten beim Neubau der Großvillarser Kirche mehr Knittlinger als Derdinger Handwerker, und das Holz kam teilweise sogar aus dem badischen Teil des Schwarzwaldes. Die Bausteine jedoch holten sich die Großvillarser aus Freudenstein und Derdingen. Wahrscheinlich waren dafür neben der Entfernung auch die Abbaubedingungen entscheidend. Die Beifuhr der Steine mussten die Großvillarser Bürger unentgeltlich im Frondienst leisten.

Zum Kerngeschäft unseres Vereins gehört es, die Überlieferung, die sich in Archiven erhalten hat, zu publizieren und für den Gedanken der Heimatpflege zu werben. Deshalb geben wir die Rundbriefe heraus, die – wie wir aus unserer Mitgliederstatistik wissen – auch von auswärts wohnenden ehemaligen Derdingern, Flehingern, Sickingern und Großvillarsern gerne gelesen werden. Aspekte der Kirchengeschichte von Großvillars – die ja mit der Fertigstellung der ersten, heute nicht mehr vorhandenen festen Kirche von 1719 – also vor exakt 300 Jahren begann. Mit den jetzt zugänglichen Gemeinderechnungsakten kann man sie unter neuen Gesichtspunkten auswerten.

Es wird eine Publikation geben, entweder als kleinen Sonder- Kirchenführer oder bloß als einen ausführlicheren Aufsatz im nächsten oder übernächsten Rundbrief. Jedenfalls möchte der Heimatkreis diese Kirchengeschichte dokumentieren, und ist deshalb „scharf“ auf neue alte Bilder. Gefragt sind Innenaufnahmen heutige und frühere. Es sind Konfirmationsauf-nahmen im Kircheninneren gefragt. Frühe Bilder vom Großvillarser Kirchenchor oder Hochzeitsbilder, die in der Kirche aufgenommen wurden, ebenso Bilder von der Kinderkirche. 1952 wurde in Großvillars die 200- Jahrfeier des Kirchenbaus gefeiert, gibt es davon heute noch Aufnahmen und Zeitungsberichte? Im Jahr 1949 war die Feier zu Gründung der Commune Villars vor 250 Jahren, haben sich dazu Belege erhalten? Bitte sehen Sie in Familienfotos nach und fragen Sie bitte auch Ihre Verwandten z.B. in Knittlingen. Sie können die Fotos Herrn Oscar Combe zur Verfügung stellen, er wird sie Ihnen nach ein paar Tagen wieder unbeschadet zurückgeben. Sie müssen die Bilder auch nicht aus dem Album nehmen, diesem geschieht beim „Abfotografieren“ bzw. „Einscannen“ genauso wenig. Ebenso sind Vorkriegsbelege von Konfirmationsdenksprüchen gesucht, wie gesagt, örtliche Kirchenge-schichte zu dokumentieren gehört auch zur Kernaufgabe unseres Vereins.             

(2519)

Der Mitgliedsbeitrag für 2019 wird jetzt abgebucht

Handwerk in Flehingen: Sattlerei Ruppert Dörner
Handwerk in Flehingen: Sattlerei Ruppert Dörner

Weil dieses Jahr am 20. Juni Fronleichnam gefeiert wird, fällt die sonst immer am dritten Donnerstag des Monats übliche Zusammenkunft des Heimatkreises im Flehinger Bahnhof aus. In den nächsten Tagen wird der Verein den Jahresmitgliederbeitrag von 10 € abbuchen. Er hat sich seit vielen Jahren nicht mehr erhöht und deckt die Druckkosten unserer Veröffentlichungen. Den ersten der beiden jährlichen Rundbriefe haben wir auf Ostern bereits ausgeliefert, der Rundbrief 58 wird auf Advent erscheinen. Als Gegenleistung für den Jahres-beitrag erhalten die Mitglieder auch dieses Jahr zusätzlich als Sonderveröffentlichung das Ortsfamilienalbum Flehingen mit vielen historischen Bildern. Heinrich Kowarsch arbeitet daran mit Hochdruck. Er nimmt immer noch gerne Fotos an, die vom Flehinger Alltagsleben der Ver-gangenheit erzählen, besonders dann, wenn sie beschriftet sind. Der Bildband wird im Oktober auf Kirchweih erscheinen. Der Heimatkreis Oberderdingen hat zurzeit gut 400 Mit-glieder. Zum Mitgliedsbeitrag kommt noch ein Staatszuschuss, der von der Höhe der Druck-kosten abhängt. Letztes Jahr hat uns das Land Baden-Württemberg 2.500€ überwiesen. Verkaufserlöse und Sponsoring ergänzen die Finanzierung, die so Jahr für Jahr die Druck-kosten unserer Veröffentlichungen decken. Der Verein sammelt keine „Reichtümer“ an. Das will er auch nicht, sein Wirtschaftsziel ist Kostendeckung. Den jährlichen Vereinsbeitrag soll sich eben jeder leisten können. Wir wollen für alle Schichten offen bleiben. Im Übrigen achten wir darauf, dass bei unseren Ausflügen der Heimatkreis nicht draufzahlt. So haben wir auch diesen Sommer wieder vor, Ausstellungen zu besuchen. Speyer wäre wohl an der Reihe. Auch in den Sommerferien werden wir Kurzfahrten anbieten, wir laden dazu dann zeitnah über das „Blättle“ ein.

(2419)

Heimat ist, wo ich begraben sein will!

Gut besetzt war der Saal im Feuerwehrhaus Großvillars beim kurzweiligen und informativen Vortrag über unsere Heimat Kraichgau
Gut besetzt war der Saal im Feuerwehrhaus Großvillars beim kurzweiligen und informativen Vortrag über unsere Heimat Kraichgau

Ein studierter Geograph nähert sich dem Thema „Heimat Kraichgau“ anders als ein gestan-dener Verwaltungs-fachmann. Zur Ab-grenzung spielen geologische und klimatische Aspekte eine Rolle, auch der Einzugsbereich von Bächen und Flüssen. Interessant sind die Siedlungsgeschichte, die Pflanzenwelt und ihre Veränderung durch den Menschen im Laufe der paar tausend

Jahre, seitdem er hier ansässig ist. So ist der „Urmensch“ von Mauer der bislang älteste Fund dieser Gattung in Deutschland. Der Kraichgau war sehr früh besiedelt und fruchtbares Bauernland. Hier gedeihen alle Feldfrüchte, es gibt Rebland und Sonderkulturenvon Gemüse und Obst. Umkämpft war der Kraichgau in seiner Geschichte.Zerstörung gab es im  Bauern-krieg, im Dreißigjährigen Krieg und insbesondere bei den Franzoseneinfällen im 17. Jahr-hundert, wo Bretten, Heidelberg und die offenen Dörfer in Schutt und Asche sanken. Im Kraichgau waren Reichsritter begütert, weil weder die Pfalz noch Baden oder Württemberg sich politisch durchsetzen konnten. Die vielen Burgen – 150 hatte man einst im Kraichgau gezählt - zeugen von diesem charakteristischen Part. Der Kraichgau hatte viele kleine Städte,

eigentlich Zwergstädte die sich außer ihrem „Stadtrecht“ in fast nichts vom Nachbardorf unter-schieden. Die Täler des Kraichgaus waren Durchzugsland. In ihm galt als Erbrecht die Real-teilung. Auch Strukturfragen spielen herein: Ein Dorf unterscheidet sich von einem Weiler, wenn man in ihm alle Lebensbedürfnisse befriedigen kann. Es gibt Handwerker und eine Kirche, ein Wirtshaus, Läden, und wenn ein Dorf zu einer Stadt aufsteigt, auch einen Markt und vielleicht Beherbergungsbetriebe. Erst nach dem Krieg bekamen die Dörfer Industrie.

Minderheiten gab es auch: Juden und Mennoniten. Es gab Auswanderungswellen, beginnend im 18. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert hinein. Aber auch Zuwanderung: Die Waldenser zu Beginn des 18. Jahrhunderts, ebenso die Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Der ehemalige Gymnasiallehrer Franz Kowarsch hatte die Gabe, anschaulich und mit Bildern die verschiedenen Aspekte dieses Landstrichs, in dem sich zu Leben lohnt, den Zuhören nahezubringen. Der Vortrag war am „meteorologischen Sommerbeginn“ sehr gut besucht, man musste im Großvillarser Feuerwehrhaus „nachbestuhlen“. Die Zusammenarbeit mit Oskar Combe vom Bürgerverein Großvillars trägt, so kommt die jährlich einmal angebotene

gemeinsame Veranstaltung immer gut in Großvillars an. Franz Kowarsch näherte sich dem emotionalen Begriff „Heimat“ über die jüdischen Friedhöfe, die ein Zeichen von Dauer und Beständigkeit in unserer sich schon immer verändernden Welt sind. Wer will dem wider-sprechen: „Heimat ist dort, wo ich mich begraben lassen möchte!“

An Fronleichnam fällt unsere turnusgemäße Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof aus. Wer sich für Genealogie interessiert, kann am Freitag, den 14. Juni 2019, um 18 Uhr in den Flehinger Bahnhof kommen. Dort treffen sich Kraichgau-Genealogen zu einem Workshop Computergenealogie mit GenPlus, einem Programm mit dem man Ortssippenbücher erstellen kann.

(2319)

Vortrag am 01.06.2019 in Großvillars

Mit der Exkursion nach Glinde an der Elbe hat der Heimatkreis Oberderdingen am 27. April 2019 sein Interesse für das dortige Lichtmessbrauchtum bekundet und neue Kontakte geknüpft
Mit der Exkursion nach Glinde an der Elbe hat der Heimatkreis Oberderdingen am 27. April 2019 sein Interesse für das dortige Lichtmessbrauchtum bekundet und neue Kontakte geknüpft

In Zusammenarbeit mit

dem Bürgerverein Großvillars bieten wir am Samstag, den 1. Juni 2019, um 16 Uhr im Feuerwehrhaus Großvillars einen Vortrag über den Kraichgau. Herr Franz Kowarsch aus Sulzfeld, und dort engagiert im

Heimatverein, wird über die toskanische Land-schaft und ihre Reize referieren. Das Land der tausend Hügel hat viele Aspekte, es war, weil es fruchtbare

Ackerböden hatte, schon früh besiedeltes „Bauernland“. Der Löß ist typisch für den Kraichgau, die größeren Städte liegen an seinem Rand. Hier stießen die Territorien der Kurpfalz, Baden und Württembergs zusammen, keine dieser Mächte konnte die Oberhand gewinnen. In der welligen Senke zwischen Odenwald und Schwarzwald gab es etliche kleine Gebiete der Reichsritterschaft und hinein gesprenkelt gab es auch Kirchenland. Speyer war hier begütert. Dieses Durchzugsland erlebte in den 1.200 Jahren seiner fassbaren Geschichte

fürchterliche Zerstörungen. Im 30-jährigen Krieg und im Gefolge der Soldateska wütete hier die Pest, die Franzosen brandschatzten es mehrmals im 17. Jahrhundert, oft waren die Dörfer rauchende Trümmerhaufen. Einen Einblick in die Geografie und Geschichte unserer näheren Heimat wird der frühere Gymnasiallehrer Franz Kowarsch bieten. Viele Gemeinden feiern heuer ihre Ersterwähnung im Lorscher Kodex vor 1.250 Jahren. Aber der Kraichgau war schon viel früher besiedelt. Die Veranstaltung kostet keinen Eintritt! Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen.

Ein kurzer Hinweis:

Unser Ausflug nach Glinde kam dort gut an. Die neu geknüpften Verbindungen zum dortigen Lichtmesskomitee sind ausbaufähig. „Lichtmessbrauchtum“ gab es früher im ganzen deutsch-sprachigen Raum. Allerdings wich es in einigen Punkten voneinander ab. Gemeinsam war für alle der Termin, an dem Dienstboten wechseln konnten oder mussten. Nach dem 2. Februar begann die Feldarbeit. Unser Besuch in Sachsen Anhalt ist ein neuer Ansatz für verglei-chende Forschung, es gibt heute schon Anlass, dass wir uns auf den 2. Februar 2020 freuen. Vielleicht gibt es bis dahin weitere Neuigkeiten.  

(2219)

Mitgliedsbeitrag

Die mächtige Ruine der Ravensburg hoch über Sulzfeld. Seit ihrer Ersterwähnung 1231 in ununterbrochenem Besitz der Freiherrn Göler von Ravensburg. Gemeinsam mit dem Steinsberg beherrscht sie den Kraichgau. Foto privat
Die mächtige Ruine der Ravensburg hoch über Sulzfeld. Seit ihrer Ersterwähnung 1231 in ununterbrochenem Besitz der Freiherrn Göler von Ravensburg. Gemeinsam mit dem Steinsberg beherrscht sie den Kraichgau. Foto privat

Anfangs Juni wird der Heimatkreis Oberderdingen den Vereinsbeitrag für 2019 von 10 € bei den Mitgliedern abbuchen. Wir können ihn

in dieser moderaten Höhe halten, weil keine Verwaltungskosten und Texthonorare anfallen und die Auflage der Rundbriefe wächst, also die Stückkosten pro Heft sinken. Wir geben ja im Wesentlichen nur für das Drucken der Rundbriefe und der Sonderveröffentlichungen Geld aus. Zurzeit haben wir rund 400 Mitglieder, die auf Ostern den ersten Rundbrief dieses Jahres erhielten. Auf Weihnachten ist der Rundbrief 59 zur Veröffentlichung vorgesehen und auf die Badische Kirchweih Ende Oktober wollen wir ein weiteres Ortsfamilienalbum herausgeben. Daran arbeitet Herr Heinrich Kowarsch, der dafür immer noch alte, beschriftete Fotos von Flehingen sucht. Wer für die Rundbriefe Artikel zur Regionalgeschichte oder Volkskunde schreiben will, ist zur Mitarbeit herzlich eingeladen. Die nächste Vereinsveranstaltung ist in Großvillars am Samstag, den 1. Juni 2019, um 16.00 Uhr im Feuerwehrhaus. Herr Franz Kowarsch aus Sulzfeld wird den Kraichgau vorstellen. Nicht nur in Bildern, sondern in einem fundierten Vortrag schildert er das Land der 1.000 Hügel oder wie die Durchgangslandschaft auch genannt wird, die „badische Toskana“.Der eher unbekannte Kraichgau, der direkt vor der Haustüre liegt, und den es lohnt besser kennenzulernen. Wie bei uns üblich, ist der Eintritt zur Veranstaltung im Feuerwehrhaus frei.

(2119)

Engel2

Historische Ansichtskarte „Der Heilige Schutzengel“ um 1890  (Deutsches Schutzengel-Museum, Bretten)
Historische Ansichtskarte „Der Heilige Schutzengel“ um 1890 (Deutsches Schutzengel-Museum, Bretten)

Dass es in Bretten ein Deutsches Schutzengel-Museum gibt, weiß „man“ ja. Ein Besuch an einem regnerischen Samstag oder Sonntag lohnt, wie sich unsere Gruppe am vergang-enen Wochenende über-zeugen konnte. Man erfährt dort, dass Schutzengel weiblich, jung und weiß-gewandet sind, sie haben Flügel. In der bildenden Kunst kommen sie haupt-sächlich ausgangs des 19. Jahrhunderts und bis in die 1920er Jahre vor. Im ersten Weltkrieg mussten sie auch für Propagandazwecke herhalten, ihre Bildnisse hingen in Öldruck oft im Schlafzimmer oder als Gebetsaufforderung in der guten Stube. Mit Engeldarstellungen konnte man Konfirmations-bescheinigungen und Heiratsurkunden schmücken. Auch auf Sterbebildchen sind sie zu finden. Am zahlreichsten sind jedoch Darstellungen, auf denen Schutzengel kleine Kinder behüten, sie verleihen damit der Vorstellung Ausdruck, „dass jedem Menschen ein besonderes Himmelswesen zugeteilt ist“. Damit beziehen sie sich auf das Bibelwort: „sehet zu, dass ihr nicht eines von diesen Kindern verachtet, denn ich sage euch: Ihre Engel sehen allzeit das Angesicht meines Vaters im Himmel“. Engel sind nichts speziell katholisches, aber dort gibt es eine Engelhierarchie, sie kommen übrigens in allen Hochkulturen vor. Die Seraphim sind in der höchsten Stufe eingeordnet, die Schutzengel stehen hingegen auf der niedersten Stufe. Die himmlischen Heerscharen in St. Martin in Flehingen – gemalt von Franz Schilling aus Karlsruhe- sind anders aufgefasst, vom Ausdruck in Anlehnung an den Beuroner Stil oder byzantinischen Stil. Vom theologischen Hintergrund sind sie abgeleitet vom alttestamentarischen Ezechiel oder dem neutestamentarischen Engeln der Offenbarung. Jedenfalls werden sie in der Flehinger Kirche nicht „verniedlicht“ dargestellt.

Wir treffen uns am Donnerstag, den 16. Mai 2019, um 18.45 Uhr zur weiteren Engel-erkundung in der kath. Kirche St. Martin in Flehingen, nachdem wir in Rottenburg unsdie Ausstellung über „Engelwelten“ und in Bretten die „Schutzengel“ angesehen haben. Anschließend sind wir zum regulären Monatstreffen um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof und sehen uns dort Bilder unseres Ausflugs nach Glinde, Wittenberg, Magdeburg und Naumburg an.

(2019)

Engel

Engel an der Sandsteinkanzel von St. Martin in Flehingen
Engel an der Sandsteinkanzel von St. Martin in Flehingen

Wir beschäftigen uns mit „Engeln“, deren „Heerscharen“

man in den Kuppelmalereien der Flehinger Kirche St. Martin sehen kann. Den

Auftakt dazu bildete unsere Exkursion am 8. März 2019 ins Diözesanmuseum in Rottenburg am Neckar. In den dortigen „Engelwelten“ wurde versucht in Form und Gestalt Wesen zu zeigen, deren Aussehen man nicht kennt. Wir setzen unsere Erkundung des Begriffs „Engel“ in der Brettener Schutzengelsammlung im Schweizer Hof fort. Dazu treffen wir uns am Samstag, den 11. Mai 2019, um 13.30 Uhr am Stadtbahnhalt Industriegebiet der S 4 nach Bretten. Kosten für Fahrt 3.- € pro Person, der Eintritt ist frei. Die „Schutzengel“ sind die niederste Kategorie in der Hierarchie des Himmels. Die Bibel definiert Engel als „dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit“. Aber so tief empfunden sind die Schutzengel in den Lithographien des späten 19. Jahrhunderts, die damals in vielen Kinderzimmer hingen und heute in Bretten zu sehen sind, nicht dargestellt. Es sind dort junge weibliche Wesen mit mütterlichen Funktionen, sie haben ein weißes Gewand an und deutlich gefiederte Flügel. Auf uns im 21. Jahrhundert wirken sie eher „kitschig“. In der Kunst gibt es deutlich andere Ausprägungen der „Engel“. Der Erzengel Michael im Kampf gegen den Drachen wie es die Apokalypse schildert wird anders aufgefasst, ebenso der Cherubim, der mit dem Flammenschwert Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb, sieht anders aus als die „kindlichen Schutzengel“. Wir werden uns dem Thema auch am Donnerstag, den 16. Mai, in einer Nachbehandlung im Workshop ab 18.45 direkt in der Flehinger Kirche St. Martin und anschließend um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof bei unserem regulären Treffen nähern. Engel an der Sandsteinkanzel von St. Martin in Flehingen

(1919)

Lichtmess im Mai!

Empfangskomitee vom Lichtmessvorstand vor dem Museum in Glinde
Empfangskomitee vom Lichtmessvorstand vor dem Museum in Glinde

Dass man in zwei Gemeinden Sachsen-Anhalts Lichtmess anders als in Oberderdingen feiert, ist auch bei uns bekannt. Aber dass man in Glinde am Schluss der Veranstaltung „ der Mai ist gekommen“ singt, war für uns neu, und manch anderes auch. Im einzigen Lichtmessmuseum Deutschlands hängen auch Bilder und Zeitungsberichte aus Oberderdingen, und das Empfangskomitee äußerte sich sehr interessiert an einem Besuch bei uns. Jedenfalls brachte der Jahresausflug des Heimatkreisesnach Glinde für beide „Lichtmess-gemeinden“ wertvolle Anregungen.Glinde ist ein Stadtteil von Barby nahe Magdeburg und hat 350 Einwohner. Alle Familien, und dies gewiss ohne eine einzige Ausnahme, engagieren sich an der Organisation von „LICHTMESS“. Der Umzug ist reine Männersache. Man trifft sich schon um Neujahr zur Vorbereitung des Festes und zum Bau der Themenwagen. Jahr für Jahr kommen am ersten Wochenende im Februar ein paar tausend Zuschauer in das Dorf an der Elbe. Der Festritus ist seit vielen Jahrzehnten festgelegt. Er nimmt Bezug auf das Ende der Winterzeit, dabei kommt die Sonne wieder mehr Kraft. Die Feldarbeit beginnt, Dienstboten können wechseln, sie bekommen ihren Jahreslohn. Damit ähnelt die dortige Lichtmess auch unserem Brauchtum. Es wäre eine Untersuchung wert, die jeweilige „Schnittmenge“ zu vergleichen. Auch bei uns ist ja der Umtrunk mit den Knechten im Amthof überliefert. Jedenfalls nutzt das kleine Dorf an der Elbe sein „Lichtmessfest“ als starken Identifikationsstifter für die Gesellschaft. Lichtmess in Glinde ist eine beachtliche Identitätsklammer, die das Dorf zusammenhält. Wir in Oberderdingen können uns davon etwas abgucken.Auch die anderen Stationen unseres Ausflugs – „Wittenberg die Lutherstadt“, als Schaufenster hergerichtet mit wenig Eigenleben, regte uns zum Nachdenken an. Man spürt dort förmlich den Gegensatz zwischen Fassade und Substanz oder andersherum dem Auseinanderklaffen von Fremdenverkehr und fehlenden Lebensäußerungen der Ansässigen. Ein ganz anderes Thema waren die beeindruckenden Dombesichtigungen von Magdeburg und Naumburg. Eine Kategorie für sich und mit nichts Profanem zu vergleichen!

(1819)

Die Villarser Waldenserkirchen

Die Villarser Waldenserkirchen
Die Villarser Waldenserkirchen

Vor genau 300 Jahren, und damit 20 Jahre nach ihrer

Ankunft in Württemberg, bauten die Waldenser ihre erste feste Kirche in

Großvillars. Vorher nutzten sie eine Baracke als Andachtsraum. Aber die heutige Kirche in Großvillars ist jünger. Weil die "Commune Villars“ seinerzeit aus Groß- und Kleinvillars bestand, und die Waldenser

keine Lutheraner, sondern Reformierte waren, wäre es für sie am günstigsten gewesen, in Knittlingen eine Kirche zu bauen, praktisch halbwegs zwischen den beiden Teilorten. Sie durften die fast baufällige St. Georgskapelle auf dem dortigen Kirchhof benutzen. Oder von Groß- oder Kleinvillars aus zum Gottesdienst in die reformierte Kirche nach Bretten laufen. Das befriedigte aber die Gläubigen in beiden Teilorten nicht, deshalb baute der Teilort Großvillars 1719 eine Kirche auf einem Grundstück der Herr- schaft, nämlich in den Pfarrgarten. Wie diese Kirche innen aussah ist nicht bekannt. Jeden-falls war es den Kirchgängern aus dem Teilort Kleinvillars nun lästig, Sonntag für Sonntag anderthalb Stunden über Feld zur Predigt zu wandern. Sie bauten deshalb 1737 eine eigene Kirche. Dies freute weder den Großvillarser Pfarrer noch die dortigen Einwohner. Die in Kleinvillars vorhanden gewesene Notkirche hatten die Franzosen bereits 1726 niederge-brannt. Der Kirchenbau in Kleinvillars war das Signal zur Aufteilung der Waldenser „Commune Villars“, was nach vielem Hin und Her 1826 dann auch passierte. Die Folge des Kirchenbaus von Kleinvillars war, dass nun auch die Großvillarser eine eigene Kirche, größer und schöner als die erste Holzkirche von 1719 wollten. Als sie rund 1.300 Gulden Kollekten-gelder zusammen hatten, fingen auch sie an zu bauen. Dies war 1749, also vor genau 270 Jahren. Die Holzkirche neben dem Pfarrhaus wurde zur Kelter und zu einem Spritzenhaus umfunktioniert und in der Nachkriegszeit abgerissen. Die 1952 neu erbaute Großvillarser Kelter privatisierte später die Gemeinde Oberderdingen. Die Kirche in Kleinvillars hielt auch nicht lange, 1872 wurde sie abgerissen und durch eine „Neugotische“ ersetzt. Das 300ste Baujubiläum der ersten und das 270ste Jubiläum der heutigen Kirche kann Großvillars dieses Jahr feiern.

(1719)

Donnerstagstermin für April fällt aus

„Osterbrunnen“ vor der St. Martinskirche in Flehingen
„Osterbrunnen“ vor der St. Martinskirche in Flehingen

Am 18. April wäre unsere nächste Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof. Aber weil der dritte Donnerstag in diesem Jahr in die Karwoche und auf „Gründonnerstag“ fällt, unterbleibt dieses

Treffen. Bei den Katholiken sagt man, am Gründonners-tag fliegen die Glocken nach Rom, d.h. zu den Gottes-diensten wird bis Ostern nicht mehr mit Glocken-schlag eingeladen. Auch bei den Evangelischen gab es früher an diesem Tag „etwas Grünes“ zum Essen. Entweder Spiegelei mit Salzkartoffeln und Spinat –oder wenn es besser sein sollte: Maultaschen. Aber das hat sich abgeschliffen, die Jahreszeiten bestimmten früher, als es noch keine „Tiefkühltruhen“ gab den Speisezettel. Heute eher weniger, es ist ja immer alles im Angebot. Auch auf dem Land. Früher war die Karwoche eine stille Zeit, an die man sich selbstverständlich hielt, das war halt so, und da brauchte es keine weitere Begründung.

Ein extra Brauchtum für die Karwoche ist bei uns nicht überliefert, wie z.B. in Dürrenbüchig wo man ehemals am Gründonnerstag Fastenbrezeln aß. Seit etlichen Jahren gibt es bei uns „Osterbrunnen“, die vom Albverein oder den Landfrauen in Oberderdingen geschmückt werden. Als öffentliches und für alle sichtbares Zeichen, dass das Osterfest bald da sein wird, und beide christliche Konfessionen bereiten sich in eigener Liturgie in den letzten Tagen

der Karwoche auf das Hochfest Ostern vor.

Wir besuchen eine Woche nach Ostern das Lichtmessmuseum in Glinde. Durchaus ein adäquater Ersatz für den ausgefallenen Gründonnerstagstermin im April.

(1619)

Großvillarser Archive wiedervereinigt

Eines der ältesten Häuser von Flehingen, Haus Kraft am Senselberg – vor einigen Jahren abgerissen. Das Bild kam neu ins Archiv.
Eines der ältesten Häuser von Flehingen, Haus Kraft am Senselberg – vor einigen Jahren abgerissen. Das Bild kam neu ins Archiv.

Auf Ostern erhalten unsere Mitglieder den ersten

Rundbrief dieses Jahres zugestellt. Er enthält auf 64 Seiten Artikel zur Orts- geschichte und Volkskunde. Allerdings ist er leicht „Flehingen - lastig“ und

enthält keine Geschichten aus Großvillars. Aber dies ist gewollt, denn im Herbst wird ein leicht „Großvillars-lastiger“ Rundbrief 58 folgen. Das ist deshalb möglich, weil jetzt das Großvillarser Archiv der Knittlinger Seite (a) mit

dem Großvillarser Archiv der Derdinger Seite (b) „wiedervereinigt“ sind. Sie befinden sich gemeinsam im Oberderdinger Rathaus und

sind bequem zugänglich. Übrigens ist das Großvillarser Archiv reichhaltiger an Akten von  vor 1945 als das entsprechende für den Ort Derdingen. Weil in Knittlingen keine Verluste in den letzten Kriegstagen und der sich daran anschließenden unmittelbaren Nachkriegszeit eintraten, wohl aber bei uns. Spektakulär „Neues“ wird sich aus diesem Fakt kaum ableiten lassen, weil der Knittlinger Ortschronist, Rektor Karl Weisert – der übrigens aus Derdingen

stammte und mit Gustav Brandauer eng zusammenarbeitete, – im Knittlinger Heimatbuch von 1968 die Großvillarser Akten aus dem Knittlinger Stadtarchiv nutzte. Eher spärlich tröpfelt es beim Eingang von „alten Fotos“. Etwas mehr Bilder sollten wir für das geplante Ortsfamilien-Album Flehingen schon haben. Besonders gesucht sind Aufnahmen von Ortsereignissen: Festumzüge oder Veranstaltungen von Vereinen, Straßenszenen oder Veranstaltungen der Kirchen. Eben Belege, die zeigen wie das Leben hier vor 50 Jahren und davor aussah, auch Aufnahmen z.B. von Wirtshausstammtischen. Was wir zwar für die kommenden Generationen sammeln, aber jetzt nur in Ausnahmefällen veröffentlichen sind Aufnahmen aus dem „Dritten Reich“. Hakenkreuze sind immer heikel, und das wägen wir vor dem Abdruck solcher Bilder stets ab. Bei den Fotos von lebenden Personen gehen wir (bei den Druckversionen unserer

Veröffentlichungen) davon aus, dass diejenigen, die Fotos zur Verfügung stellen, auch mit der Veröffentlichung einverstanden sind. Da hat es seither auch keine Probleme gegeben. Aber stimmen tut es halt auch: Fotos, die wir nicht haben, können wir nicht im Ortsfamilienalbum Flehingen zeigen.

(1519)

Rundbrief 57

Flehinger Handwerksburschen 1928
Flehinger Handwerksburschen 1928

Unser neuer Rundbrief 57 wird auf Ostern erscheinen und an die Mitglieder aus-geliefert werden . Vor dreißig Jahren kam das erste Exemplar dieses Vereins-organs heraus. In der Zwischenzeit haben sich

sein Gesicht, Format, Umfang und Auflage geändert. Weil unser Verein kräftig wuchs, können wir uns nun Farbillustrationen leisten. Auch bei den Texten gab es seit 1989 einen Wandel. Wir halten uns im Nachdruck von bereits veröffentlichten Texten zurück. Die Copyright Vorschriften sind strenger geworden, dafür haben wir die Themen ausgeweitet, „Volkskunde“ hat neuestens einen kräftigeren Stellenwert. Aber eine Aufgabe blieb die ganzen vergangen 30 Jahren gleich: die Suche nach Autoren. Wer also ein Thema zu unserer Regionalgeschichte oder Volkskunde bearbeiten möchte, ist dazu herzlich

eingeladen.

Vom Umfang her wäre ein Aufsatz von 5 bis 6 DIN A 4 Seiten ideal. Themen gäbe es viele, und Zeit zum Schreiben hat man auch. Als nächstes soll ja nicht der Rundbrief 58, sondern das Ortsfamilienalbum Flehingen zur dortigen Kirchweih erscheinen. Wer noch alte Flehinger Bilder hat, kann sie zum Einscannen an Heinrich Kowarsch übergeben.

Wie in der Hauptversammlung angekündigt, werden wir jetzt auch „Workshops“ anbieten und mit dem Thema „Engel“ beginnen. Wir besuchen deshalb Mitte Mai die Brettener Schutz-engelausstellung.

Was wir aber wohl nicht mehr organisieren werden, sind mehrtägige Fahrten. Der Besuch des Lichtmessmuseums in Glinde bei unserer Exkursion vom 26. bis 28. April wird wohl eine „Abschiedsfahrt“ sein. Es sind noch Plätze frei! Eigentlich schade, dass man sich in Derdingen für unseren „Nationalfeiertag“ nur so oberflächlich interessiert, oder anders herum, ist Lichtmess hier nur am 2. Februar ein Thema? Dies wäre schade!

(1419)

Neue Bilder

Ein neu ins Archiv gekommenes Bild zeigt das Hochwasser in Flehingen vom 04.08.1931
Ein neu ins Archiv gekommenes Bild zeigt das Hochwasser in Flehingen vom 04.08.1931

Das im letzten Blättle gezeigte Bild von der

„Treibjagd 1932“ stammt aus Derdingen von der Familie Neubrand, deren Verwandter, ein Gastronom in Pforzheim, die Gemeinde-jagd 1932 gepachtet hatte.

Trotzdem: für den nächsten Rundbrief hätte der Verein gerne Vorkriegsjagdbilder

aus Flehingen, auch fürs Archiv. Für das auf Herbst geplante Ortsfamilienalbum

Flehingen werden weiterhin alte Ortsansichten, Bilder aus der Landwirtschaft oder

Familienbilder gesucht. Möglichst mit Beschreibung, denn nur so wird Ortsgeschichte begreif-bar. Die DIN-A 4 Veröffentlichung soll auf die Flehinger Kirchweih herauskommen. Wie es den Anschein hat, kann es klappen, dass auf Ostern der Rundbrief 57 erscheint. Die Artikel sind komplett.

Für die Fahrt nach Wittenberg, Glinde, Magdeburg und Naumburg vom 26. bis 28. April (=Wochenende nach Ostern) suchen wir noch immer Mitfahrer, die 300 € Kosten pro Person werden nicht überschritten.

Eigentlich wäre turnusgemäß am 18. April unser nächster Treff im Flehinger Bahnhof. Aber

am 18.04.2019 ist Gründonnerstag, weshalb der Termin in der Karwoche entfällt. Wir werden dafür im Mai einen Workshop zum Thema „Engel“ anbieten. Als Nacharbeit zu unserer Exkursion nach Rottenburg und als Vorbereitung des Besuchs im Schutzengelmuseum in Bretten. Sicher ein interessantes Thema, das auch Lokalbezug hat. So zeigen die monu-mentalen Ausmalungen in St. Martin Flehingen auch zahlreiche Engeldarstellungen. Aber was es mit diesen unsichtbaren, körperlosen Lichtgestalten auf sich hat, ist nicht mehr „Allgemeingut“. Zur Vorbereitung dieses Workshops suchen wir Bilder, bzw. Digitalfotos von Engeldarstellungen, die bei uns im „Hausgebrauch“ sind. Ansprechpartner dafür und auch für

Anmeldungen zu unserer Fahrt zum Lichtmessmuseum sind:

E. Breitinger Tel. 07045 912800, bzw. H. Kowarsch Tel. 07258 8326.

(1319)

Wer überlässt uns alte Fotos zum Scannen?

Treibjagd 1932
Treibjagd 1932

Wie jeden dritten Donnerstag im Monat treffen sich die

an Heimat- oder Volkskunde Interessierten am 21. März 2019 um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof. Dort wird man sich gemeinsam alte Fotos aus unserer Gemeinde ansehen. Heinrich Kowarsch ist jetzt schon fleißig dabei, fürs Ortsfamilienalbum Flehingen historische Aufnahmen zu sammeln und zu beschreiben. Man staunt, was sich in alten Fotoalben alles erhalten hat, oft aber leider ohne genaue Beschreibung von Anlass und der dargestellten Personen. Man kann ja getrost unterstellen, dass in der Vorkriegszeit wohl nur ganz wenige fotografische Aufnahmen ohne konkreten Anlass entstanden. „Geknipst“ hat auf dem Dorf fast keiner. Ein Fotoapparat in der Familie war nicht üblich, die Filme und das Entwickeln kosteten Geld. Deshalb steht hinter den meisten alten Fotos eine spannende Geschichte. Auch diesen soll im Ortsfotoalbum Flehingen nachgespürt werden. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Es gibt sicher noch Leute, die etwas von den „alten Zeiten“ erzählen können oder von dort vorge-fallenen Geschichten gehört haben. Es wär doch schön, wenn auf diese Weise halbver-gessenes wieder aufgefrischt werden könnte. Gesucht werden für den nächsten Rundbrief auch ganz gezielt Jagdfotos aus Flehingen. Aber das Zusammen-sitzen und „sich aus-tauschen“ ist oft die Vorstufe vom „Mitmachen“. Z.B. sind Aktive gesucht, die in den Rund-briefen etwas „Ortsgeschichtliches“ schreiben, oder bei unseren Exkursionen mitfahren. Es sind noch Plätze frei bei unserer Fahrt nach Wittenberg, Magdeburg, Naumburg, verbunden mit dem Besuch des Lichtmessmuseums in Glinde. Termin: vom 26. bis 28. April 2019. Eine Region in Deutschland, die bei uns noch nicht so bekannt ist. Und doch: Wittenberg war auch für den Kraichgau im 16. Jahrhundert ein geistiges Zentrum, dessen Spuren man durchaus verfolgen kann. Interessieren Sie sich dafür – oder auch nur für Lichtmess – rufen Sie bitte an:

E. Breitinger 912800 oder Heinrich Kowarsch 07258 8326.

(1219)

Ist unser Lichtmess badisch?

Teilnehmer der Exkursion vor dem Dom St. Martin in Rottenburg am Neckar
Teilnehmer der Exkursion vor dem Dom St. Martin in Rottenburg am Neckar

Letzte Woche bot der Heimatkreis eine Exkursion zur Engelausstellung im Rottenburger Diözesan-museum. Die dort gezeigten hochkarätigen Bilder, Skulpturen und Sakral-gegenstände gaben nur

eine ungefähre Antwort auf die Frage, was sind denn Engel überhaupt?

Wie sie aussehen ist unbekannt, wo sie sich aufhalten weiß man nicht. Aber Engel als unsichtbare Wesen gibt es in verschiedenen Religionen, im Judentum und auch im Islam. Geflügelte Wesen – im Großen und Ganzen, die heutige Vorstellung über das Aussehen der Engel gab es schon bei den Ägyptern. Ein Großteil der gezeigten Gegenstände stammt aus dem christlich abendländischen Sakralbereich. Und weil Engel für uns Menschen unsichtbar bleiben, wechselt ihr Abbild mit den Stilrichtungen der Kunst. Michael mit der

Seelenwage hat zu jeder Zeit die Phantasie der Künstler beflügelt. Die Teilnehmer waren hoch zufrieden mit dem nicht alltäglichen Konzept der „Engelwelten“. Ihnen erschlossen sich „Wegbereiter, Himmelsboten und Lichtgestalten“. In Rottenburg wurde erstmals als  Ausstell-ungskonzept die „Genealogie der Engel“ gewählt, eine durchaus passende  Herangehens-weise für ein nicht ganz einfaches Thema. Dies kam bei unserer Besuchergruppe gut an. Im Übrigen war die Ausstellung in Rottenburg besonders in der zurückliegenden Vorweihnachts-zeit ein Publikumsmagnet. Da wir ziemlich lange im Zug saßen – die Hinfahrt ging über den vorfrühlingshaften Nordschwarzwald, die Rückfahrt über Stuttgart – gab es Gelegenheit auch die kommenden „Aktionen“ des Heimatkreises zu besprechen. Zumindest nach jetzigem Stand der Anmeldungen werden die „Derdinger“ in der Minderheit in der Delegation sein, welche in Glinde vom „Derdinger Nationalfeiertag“ erzählt und das dortige „Lichtmess-museum“ besucht. So stellte sich unser Verein ursprünglich nicht die persönliche Kontakt-aufnahme von Lichtmessaktivisten zwischen dem Süden und Norden vor. Stellt es sich jetzt

heraus, dass Lichtmess „badisch“ geworden ist?

Unsere Fahrt nach Wittenberg, Magdeburg, Naumburg, verbunden mit dem Besuch des

Lichtmessmuseums in Glinde, ist noch nicht ausgebucht. Termin: vom 26. bis 28. April 2019. Kosten 300 € pro Person. Bei Interesse melden sie sich bitte telefonisch an bei E. Breitinger in Oberderdingen Tel. 912800 oder bei H. Kowarsch in Flehingen Tel 8326.

(1119)

Engel

Zwei von insgesamt 24 Engeln der monumentalen Ausmalung von 1933 in den Kuppeln der St. Martinskirche in Flehingen
Zwei von insgesamt 24 Engeln der monumentalen Ausmalung von 1933 in den Kuppeln der St. Martinskirche in Flehingen

Aus der Bibel kennt man Cherubim und Seraphim,

geflügelte Wesen, deren Aussehen oder Geschlecht sich aus der Heiligen Schrift

nicht weiter erschließt. Das Rottenburger Diözesan-museum zeigt in einer Ausstellung den Wandel in der Auffassung und Darstellung der Boten Gottes im Laufe der Zeit und in den verschiedenen Kulturen. Augustinus hat in seinem „Gottesstaat“ Engel und Dämonen verglichen. Er lehnt die Anbetung der Engel ab, fordert aber deren Verehrung. Heute kennt man umgangssprachlich noch den „Schutzengel“ oder nutzt den positiv besetzten Begriff, um Zuneigung auszudrücken. Die Rottenburger Ausstellung ist in acht Kategorien gegliedert, zeigt das Thema „Engel“ unter verschiedenen Blickwinkeln und wie sich in der jüdisch- christlichen Tradition die Vorstellung von den Boten Gottes entwickelte. Wir treffen uns am Freitag, den 8. März um 9.30 Uhr am Stadtbahnhalt im Flehinger Industriegebiet, fahren mit dem Zug über Pforzheim Stuttgart nach Rottenburg und gehen dort zum Mittagessen. Die Ausstellung ist ab 14 Uhr geöffnet. Kosten für Fahrt und Eintritt 15€ pro Person. Sie müssen sich vorher nicht anmelden, kommen Sie einfach zum Stadtbahnhalt.

Unsere Exkursion nach Wittenberg, Magdeburg, Naumburg, verbunden mit dem Besuch des Lichtmessmuseums in Glinde ist noch nicht ausgebucht. Termin: vom 26. bis 28. April 2019. Kosten 300 € pro Person. Aber dafür sollten Sie sich anmelden, entweder auf dem Rathaus im Bürgerbüro oder im Aschingerhaus. Es geht auch telefonisch bei H. Kowarsch in Flehingen

Tel 8326 oder E. Breitinger in Oberderdingen Tel. 912800.

(1019)

Unsere Fahrt nach Glinde

Dieter Weisert wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt
Dieter Weisert wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt

Sicher, der Anlass für unsere Fahrt vom 26. April bis 28. April 2019 nach Sachsen-Anhalt ist der Besuch des einzigen Lichtmessmuseums in Deutschland, es steht in Glinde. Aber das wäre ein bisschen dürftig für eine Fahrt über 600 km in den Norden. Wir

besuchen die Lutherstadt Wittenberg und übernachten auch dort. Auf dem Besuchsprogramm steht die Schlosskirche mit der berühmten Thesentüre, der Marktplatz mit den Denkmälern von Luther und Melanchthon. Am Samstag besuchen wir in Glinde das Museum und nachmittags sind wir in Magdeburg. Der Dom steht auf dem Besuchs-programm, wir werden uns auch Zeit zu einem Cafebesuch in der Altstadt nehmen. Die Rückreise führt über Naumburg, die Stadt mit ihrem berühmten Dom aus dem Spätmittelalter. Am Sonntagabend sind wir so gegen 20 Uhr wieder zurück in Oberderdingen. Die Fahrt mit allen Eintritten, mit Übernachtung im Doppelzimmer und einem Abendessen kostet pro Person 300 €. Bitte melden Sie sich an! Entweder bei H. Kowarsch in Flehingen Tel 8326 oder bei E. Breitinger Tel 912800 beziehungsweise auf dem Bürgerbüro des Rathauses oder im Aschingerhaus. Es sollten 40 Fahrtteilnehmer zusammenkommen.

Lichtmess in Glinde verläuft ein bisschen anders als in Oberderdingen. Dort stehen die Sonnenwende und der Abschied vom Winter im Mittelpunkt. Es gibt am ersten Februar-sonntag einen Umzug mit einigen Themenwagen ähnlich der süddeutschen Faschings-umzüge. Die Kultfigur dort ist der „Erbsenstrohbär“ -ein Symbol für den Winter. Aber dies

erkunden die Fahrtteilnehmer am ehesten vor Ort selbst. Wir in Derdingen sind die einzigen, die Lichtmess in Süddeutschland mit einem Kuchenritt begehen. Das interessiert auch die Lichtmessbegeisterten in Mitteldeutschland. Eine Kontaktaufnahme ist sicher kein Fehler. „Lichtmess“ hatte früher eine tiefere Bedeutung als der heutige Halbfeiertag mit dem Krämermarkt bei uns. Eigentlich müsste es ein Leichtes sein, 40 Personen zusammen-zubringen, die als Boten des Derdinger „Nationalfeiertags“ in den Norden reisen. Bitte melden Sie sich jetzt an, damit wir das Hotel verbindlich buchen können.

Bei unserer Jahreshauptversammlung vorige Woche, haben wir Herrn Dieter Weisert für seine Treue zum Verein geehrt. Seit 25 Jahren ist er Mitglied bei uns und hat sich für „Lichtmess in Derdingen“ sehr engagiert. Ihm und seinem „Lichtmess-Wirtschaftsteam“

haben wir das Lichtmessdenkmal im Unterdorf zu verdanken. Das ist auch ein Alleinstellungs-merkmal!

(0919)

Berliner Familiengeschichte mit starken Wurzeln im Kraichgau

Einweihung des Ehrenmales für die Eltern von August Aschinger 1910
Einweihung des Ehrenmales für die Eltern von August Aschinger 1910

Vielleicht hätte dies auch Derdinger Bürger interessieren können: Weil der Referent krankheitshalber ausfiel,

erzählte der ehemalige Bürgermeister selbst erlebte Geschichte mit der

Schwägerin von Elisabeth Aschinger. Es ging also bei der Zusammenkunft von

Kraichgau -Genealogen am letzten Mittwoch um die Familiengeschichte des ersten Oberderdinger Ehrenbürgers August Aschinger, er hatte zwei Kinder. Sein Sohn Fritz übernahm die Führung des Berliner Gastronomieimperiums nach dem Tode seines Vaters, und die Tochter Elisabeth heiratete einen bulgarischen Diplomaten. Beide verübten 1949 kurz nacheinander Selbstmord. Fritz Aschingers Tochter verstarb in Amerika. So erlosch die Familie der Großgastronomen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auf tragische Weise.

Den ursprünglich vorgesehenen und angekündigten Vortrag zum Thema „Pippi Langstrumpf und ihr genealogischer Zusammenhang mit Theodor Heuß“ wird der Haßmersheimer Genealoge Fritz Müßig im Herbst in Flehingen halten. Pippi Langstrumpf lebte tatsächlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf einer Insel im Bismarck-Archipel nordöstlich von Australien

und hatte nachweislich Ahnengemeinschaft mit dem ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Genealogie ist so gesehen mehr als ein langweiliges Rentnersteckenpferd.

Unser Verein will vom 26. bis 28. April 2019 nach Glinde fahren und dort das Lichtmess-museum besuchen. Unser Übernachtungsstandort ist die Lutherstadt Wittenberg, die wir besichtigen. Wie auch das nahe bei Glinde gelegene Magdeburg, dem man heute noch die ehemals starke Festung ansieht. Auf der Rückreise machen wir einen Abstecher nach

Naumburg an der Saale mit seinem ehrwürdigen Dom. Die dreitägige Reise kostet mit allen Führungen, Fahrt, Übernachtungen und einem Abendessen pro Person 300€. Bitte melden Sie sich entweder im Aschingerhaus oder auf dem Bürgerbüro des Rathauses an, wenn Sie sich dafür interessieren. Sie müssen kein Vereinsmitglied sein. Die Fahrt kommt bei 40 Teil-nehmern zustande. Wir bitten dann um eine Vorauszahlung von 50 €, damit wir sicherer planen können. Übrigens: Glinde an der Elbe ist eine Ortschaft, die zur Gemeinde Barby gehört und nicht größer ist als Großvillars.

Wir treffen uns am Donnerstag, den 21.02.2019, um 19.30 Uhr zur Jahreshauptver-sammlung im alten Bahnhof in Flehingen.

(0819)

Nach Glinde und weiter…

Das Denkmal für die Lichtmessreiter auf dem Kelterplatz wurde 2012 eingeweiht
Das Denkmal für die Lichtmessreiter auf dem Kelterplatz wurde 2012 eingeweiht

An Lichtmess wurde über unsere geplante Fahrt nach Glinde diskutiert. Dabei schälte sich heraus, dass der Termin vom 26. bis 28. April 2019 am passendsten ist, und dabei bleibt es jetzt. Ebenso steht nach

vielen Vorschlägen nun auch der Programmrahmen. Wir über-nachten in Wittenberg und wohnen in der Altstadt, die wir gleich am Freitagnachmittag besichtigen. Die Schlosskirche mit der berühmten lutherischen Thesentüre und den Marktplatz mit dem Luther- und Melanchthon-Denkmal. Wir wohnen quasi Wand an Wand mit dem „Lutherhaus“. Am Samstag sind wir dann vormittags in Glinde, besichtigen das dortige „Lichtmessmuseum“ und reisen danach zum Mittagessen weiter nach Magdeburg. Uns interessiert dort der Dom, das älteste gotische Sakralbauwerk in Deutschland. Wir nehmen uns bei unserem Altstadt-rundgang auch Zeit zu einem Café- oder Lokalbesuch. Auf der Rückreise am Sonntag besuchen wir Naumburg an der Saale. Dort steht dessen berühmter Dom, seit letztem Jahr Weltkulturerbe, auf dem Programm. In der Altstadt können wir die weitbekannten Bratwürste probieren. Am Sonntagabend 28.04.19 sind wir so gegen 20 Uhr wieder in Oberderdingen. Interessieren Sie sich für unsere Exkursion ins Hochmittelalter und zum Lichtmessmuseum Glinde, dann melden Sie sich bitte auf dem Bürgerbüro oder im Aschingerhaus an. Die drei-tägige Fahrt kommt zustande, wenn sich 40 Teilnehmer dafür interessieren, und kostet dann 300 €, wir werden eine Anzahlung von 50 € pro Person erheben. Bei unserer Jahreshaupt-versammlung am Donnerstag, den 21.02.2019, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof diskutieren wir auch nochmals das Besuchsprogramm. Dazu sind Sie herzlich eingeladen, und können sich gerne in die Diskussion einbringen, selbst wenn Sie (noch) nicht Mitglied im Heimatkreis sind.

(0719)

Einladung zur Jahreshauptversammlung 2019

Ehemaliges Gasthaus zur Rose, erbaut 1897 – heute Sparkasse Flehingen
Ehemaliges Gasthaus zur Rose, erbaut 1897 – heute Sparkasse Flehingen

Am Donnerstag, den 21. Februar 2019, um 19.30 Uhr ist im alten Flehinger Bahnhof die Jahreshauptversammlung unseres Vereins, zu der alle Mitgliederrecht herzlich eingeladen sind. Als Tagesordnung ist vorgesehen:

 

1.  Bericht des Vorsitzenden

2.  Bericht der Schatzmeisterin

3.  Bericht der Kassenprüfer

4.  Entlastungen

5.  Sonstiges – Aktivitäten 2019

 

Wahlen sind dieses Jahr nicht

vorgesehen. Zu großen Teilen fassen die Mitglieder unseren Verein als Lesegesellschaft auf und freuen sich jedes Mal, wenn ein neuer Rundbrief mit alten Fotos und Geschichten zu unserer Gemeinde mit ihren Ortsteilen erscheint. Großen Zuspruch haben auch die Sonder-veröffentlichungen, vor allem unsere Ortsfotoalben. Dieses Interesse an der „Heimat“ ist erfreulich, und es wird als Kernbereich des Heimatkreises Oberderdingen“ weiterhin gepflegt. Aber der Verein will mehr bieten. Zum Beispiel Fahrten zu Museen, Ausstellungen oder Sehenswürdigkeiten. Für dieses Jahr ist eine Fahrt nach Glinde (bei Magdeburg) und nach Rottenburg (am Neckar) geplant. Der Heimatkreis will sich auch um „Nachwuchs“ kümmern. Der Ertrag von Fotoausstellungen – letztes Jahr zu Großvillars – war regelmäßig ein Mitgliederzuwachs. Allerdings waren diese zumeist nicht „jugendlich“, sondern passten zum Altersdurchschnitt des Vereins. Der Heimatkreis könnte auch den Rahmen für Workshops zu sonst eher selten angebotenen Aktivitäten bieten, wie z.B. Leseübungen in „Altdeutscher Schrift“. Themen gäbe es viele: Recherche vor Ort zu heute nicht mehr existierenden Ortsvereinen wäre beispielsweise eine lohnende Aufgabe, dort könnte man auf Über-raschungen stoßen. Wenn Sie Anregungen geben oder  Vorschläge für neue Angebote unseres Vereins machen wollen, dann kommen Sie bitte zur Jahreshauptversammlung. Wir zeigen dort auch neue uns überlassene alte Bilder.

Wer sich für Familienforschung interessiert, ist bei uns ebenfalls gut aufgehoben. Wir  kooperieren mit dem Arbeitskreis Genealogie im Heimatverein Kraichgau, der sich am Mittwoch, den 13. Februar 2018, um 19.00 Uhr ebenfalls im Flehinger Bahnhof trifft. Dort

referiert Fritz Müßig, ein Heimatforscher und Genealoge aus Haßmersheim, über den ersten Bundespräsidenten Dr. Theodor Heuß und stellt dessen Vorfahren aus dem kurpfälzischen Neckartal vor. 

(0619)

Lichtmess anderswo

Lichtmessreiter, der so nicht mehr im Unterdorf steht
Lichtmessreiter, der so nicht mehr im Unterdorf steht

Was Lichtmess bedeutet, weiß jeder Einheimische in Oberderdingen, man erhält auf Nachfrage erschöpfende Auskunft über Herkunft und Tradition des „Kuchenritts“. Gut ist, dass auch Schulkinder bei diesem „Derdinger National-feiertag“ in das Geschehen einbezogen werden, so vererbt man Tradition. Eher stockende Auskunft erhält der Fragende, wenn er sich bei Einheimischen erkundigt, was das Wort „Licht-mess“ eigentlich bedeutet. Dessen kirchlicher Ursprung ist bei uns im Volk verschüttet. In Bayern sagt man zum 2. Februar an manchen Orten, es sei Unser Frauentag der Kreuzweihe“ – das Fest „Maria Reinigung“ und Darstellung des Kindes Jesu im Tempel (nach mosaischem

Gesetz 40 Tage nach der Geburt). Bei dieser Gelegenheit preist der alte Simeon das Kind als künftigen Messias – aber das alles lassen Sie sich am besten von Ihrem Pfarrer erklären -- (wäre doch eine Motivation am kommenden Sonntag in die Kirche zu gehen, die Katholiken

können dort dann auch den Segen des Hl. Blasius erhalten, der vor Halskrankheiten und allem Bösen bewahren soll!) Lichtmess als „Bauernfeiertag“ ist auch bei uns noch ein  bis-schen geläufig, jedenfalls bei den Älteren. Die Feldarbeit begann, und Dienstboten konnten ihre Stelle wechseln. Aber das hatte nach dem zweiten Weltkrieg an Bedeutung eingebüßt und ist im Volksgedächtnis nicht mehr allgegenwärtig. An noch frühere Zeiten erinnert „Licht-mess“, wie es in Sachsen-Anhalt an zwei Orten gefeiert wird. In Spergau, heute ein tausend Einwohner großer Stadtteil von Leuna, wird der Brauch als ein „Konglomerat von kultischen Spiel-Rudimenten und Inszenierung von Begebenheiten, die im Laufe der Geschichte ihre Bedeutung im Dorf hatten“ erklärt. Dort werden am ersten Februarsonntag Würste gesam-melt, die abends beim Tanz gemeinsam verzehrt werden, es gibt einen Umzug im Dorf, der an Rheinländische Faschingszüge erinnert. Es treten im Laufe des Tages Symbolgestalten auf, sie necken die Leute und schwärzen sie mit Ruß. Die Spergauer Lichtmess ist im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes eingetragen. Anders wiederum feiert man Lichtmess in Glinde, dort gibt es ebenfalls einen närrischen Umzug durch das kleine

Dorf. Vorher wird mit dem „Bratwurstblasen“ essbares gesammelt, es gibt reichlich zu trinken und auch ein ziemlich nasses „Frauenfrühstück“. Jedenfalls glaubt man, dass Lichtmess dort vorchristliche oder slawische Wurzeln habe. Und Glinde, es ist einwohnermäßig kleiner als Großvillars, hat das einzige Lichtmessmuseum in Deutschland, in dem das Brauchtum um

dieses Fest zusammengestellt ist. Dieses „Lichtmessmuseum“ wollen wir uns im kommenden April ansehen. Die dreitägige Reise wird mit Übernachtung und Frühstück etwa 250 bis 300 € pro Person kosten. Wir sehen uns aber nicht nur im Dorf Glinde an der Elbe um, sondern besuchen das nahegelegene Magdeburg und auch Naumburg mit seinem Dom (seit Juli 2018

UNESCO-Welterbe) auf der Rückreise. Auch Dessau, den Wörlitzer Park sowie die Lutherstadt Eisleben und das Kyffhäuserdenkmal könnte man in diese Reise miteinbeziehen.

Das genaue Programm und den Termin möchte der Heimatkreis zusammen mit den an dieser Fahrt Interessierten noch festlegen. Wenn Sie also Interesse an „Lichtmess anderswo“ haben, fahren Sie doch einfach mit uns nach Glinde. Sie können Ihr Reiseinteresse schon jetzt auf dem Bürgerbüro des Rathauses vormerken lassen. Kommen mindestens 40 Reiseteilnehmer zusammen, gibt es die Fahrt im April.

(0519)

Was bleibt?

Besuchergruppe des Heimatkreises vor dem Badischen Landesmuseum
Besuchergruppe des Heimatkreises vor dem Badischen Landesmuseum

Gedankenexperimente sind nicht verboten.

Einmal unterstellt, in 3.500 Jahren wird ein Archäologe bei uns graben. Irgendwo im Kraichgau, wo die Oberflächenstruktur eine frühe Siedlung vermuten

lässt – was würde man dort finden? Betonreste eines Kellers, im  Haus-schutt Keramikscherben und zusammen-gebackenes Metall von Küchengeräten. Wohl keine Skulptur

mehr. Oder die undeutlichere Variante: ein Konglomerat von Porzellanbrocken, Schlacken und geschmolzenem Metall. Schlecht zu deuten – und noch schlechter: von diesen Resten Gesellschaftsstrukturen abzuleiten, wie Aufstieg und Zusammenbruch von Staaten. Aber in der Karlsruher Mykene-Ausstellung berühren solche Fragen den Besucher. Was hat sich also für unsere Zeit erhalten? Wer war die Elite in Mykene oder in den frühen griechischen

Stadtstaaten? Warum brach dort im 12. Jahrhundert v. Chr. die Zivilisation zusammen?

Waren es Folgen eines Krieges, eines Erdbebens oder einer Revolution? Man sieht den spär-lichen Hinterlassenschaften das Ende der großen Zeit der Mykenischen oder Griechischen Hochkultur nicht an. Im Wesentlichen haben sich für uns Kostbarkeiten aus Gräbern erhalten. Goldmasken, Schmuck und Waffen. Feine Ketten, mit denen sich auch heute noch Frauen schmücken möchten, goldene Zierwaffen, Siegel, Broschen, Ringe. Die fein ziselierte Gold-kette mit stilisierten Papyrusblüten könnte durchaus das Schaufenster eines heutigen Spitzen-juweliers zieren. Man erkennt Hinweise auf weitreichenden Handel bis in den Sudan hinein mit Elfenbein oder bis zur Ostsee mit Bernstein. Die Reste einer faszinierenden Welt erschlossen sich der Besuchergruppe des Heimatkreises, die am vergangenen Freitag die Ausstellung zu Mykene im Badischen Landesmuseum besuchte. Mykenes berühmtes Löwentor öffnet den Zugang zur Burg des Agamemnon. Die Mythen vom Bruder- und Kindermord, ja von Kannibalismus gaben den Anstoß zu Heinrich Schliemanns Ausgrab-ungen. Er war vom wahren Kern der sagenhaften Überlieferung zum Trojanischen Krieg fest überzeugt. Das Ergebnis dieser nun schon über 100 Jahre dauernden Sondierung in der griechischen Frühgeschichte sieht man jetzt in Karlsruhe. Die Teilnehmer unseres Ausflugs waren von den gezeigten Exponaten überwältigt. Weil auch die Stadtbahn pünktlich fuhr, waren alle restlos begeistert.

(0419)

Vorschau aufs Frühjahr

Fröhliche Geburtstagsrunde in der Derdinger Rose ca. 1955
Fröhliche Geburtstagsrunde in der Derdinger Rose ca. 1955

Vorschau aufs Frühjahr

Wenn Sie mit uns zur Ausstellung „Mykene – die sagenhafte Welt des Agamemnon“ ins Badische Landesmuseum im Karlsruher Schloss fahren wollen, kommen Sie

einfach am Freitag, den 18. Januar 2019 um 12.30 Uhr zum Stadtbahnhalt Industriegebiet nach Flehingen. Sie müssen sich nicht anmelden, Fahrt und Eintritt kosten 18,- € pro Person. Die Karlsruher Sonderausstellung zeigt den Aufstieg, die wirtschaftliche und kulturelle Blüte, sowie den raschen Untergang des Mykene Reiches während der Periode von 1600 bis 1200 vor Christus in Griechenland. Wir planen für dieses Frühjahr noch mehr Reisen, z.B. auch ins Diözesanmuseum nach Rottenburg. Wir wollen auch – entsprechende Beteiligung vorausgesetzt – eine Exkursion nach Glinde bei Magdeburg anbieten. Dazu sollten Sie sich aber anmelden. In dieser Gemeinde gibt es das einzige „Lichtmess-Museum“ Deutschlands. Dort oben an der Elbe feiert man, zwar anders als bei uns, auch Lichtmess. Den genauen Termin der Reise (voraussichtlich im April) werden wir gemeinsam mit den Interessenten festlegen, genauso das Programm. Vielleicht mit einem Abstecher nach Magdeburg oder Wittenberg. Kosten für Fahrt und Übernachtung 250 – 300 € pro Person je nach Teilnehmerzahl. Unsere Jahreshauptversammlung ist am Donnerstag, den 21. Februar 2019 um 19.30 Uhr im alten Bahnhof von Flehingen. Auf der Tagesordnung werden die normalen Regularien stehen, diesmal auch mit Wahlen. Wer Vorschläge fürs Jahresprogramm hat ist herzlich zur Diskussion eingeladen.

Früher gab es mehr Wirtschaften in den Dörfern. Man traf sich dort, denn es gab in den 1950 er Jahren noch keinen Fernseher im Wohnzimmer, auch kein bewirtschaftetes Vereinsheim, und Autos zum Fortfahren hatte die Jugend noch nicht. Die fröhliche Geburtstagsrunde traf sich in der Derdinger Rose so um 1955.  

(0319)

Mykene

Richtfest am Schulhaus in Flehingen 1957
Richtfest am Schulhaus in Flehingen 1957

Mit „Heimat“- Geschichte hat der von uns ange-botene Museumsbesuch in Karlsruhe wohl wenig zu

tun. Und doch: in Griechenland lag die Wiege der ersten europäischen Hochkultur. Mykene war ein Stadtstaat, der zwischen 1.600 und 1.200 vor Christus blühte, bei uns im Kraichgau hatte gerade die Bronzezeit begonnen. Dort im sonnigen Hellas, gab es bereits prunkvolle Steinpaläste, bei uns wohnte man noch in Hütten aus Rutengeflecht mit Lehmbewurf. Über 400 Exponate wie prachtvoller Goldschmuck, Keramik, Götterstatuen, Schwerter und goldene Totenmasken erzählen von der griechischen Frühzeit. Die Ausstellung „Mykene – die sagenhafte Welt des Agamemnon“ macht den Aufstieg, die Blüte und den Verfall dieser Kultur begreifbar, die man bei uns in der Schulzeit durch Schwabs „Sagen des klassischen Altertums“ kennenlernte. Jedenfalls ist die Ausstellung im Badischen Landes-museum ein Highlight, die vielen Goldobjekte wurden bislang noch nie in dieser Zusammen-stellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wir fahren am Freitag, den 18. Januar 2019 mit der Stadtbahn nach Karlsruhe. Treffpunkt ist die Haltestelle Oberderdingen-Flehingen Industriegebiet um 12.30 Uhr, Abfahrt um 12.45 Uhr. Kosten einschließlich Eintritt 18 € pro Person.Unser Ortsfamilienbuch Großvillars-Teil 2 ist von der Bevölkerung gut angenommen worden. Etwa 100 Exemplare konnten wir vor Weihnachten an Interessierte verkaufen. Es gibt aber weiterhin noch Großvillarser Ortsfamilienbücher. Man kann sie bei Oskar Combe in Großvillars oder in der Vinothek am Heinfelser Platz zum Preis von 15 € erwerben. DieAuflage der 2011 von Martin Kößler bearbeiteten ersten Bildersammlung zu Großvillars ist jedoch vergriffen. Wir werden sie dann nachdrucken, wenn genügend Vorbestellungen vorliegen. Sie können sich dafür im Bürgerbüro auf dem Rathaus oder bei Oskar Combe in Großvillars vormerken lassen.Für eine entsprechende Sonderveröffentlichung zu Flehingen sammelt Heinrich KowarschBilder. Sie soll dieses Jahr erscheinen, kann aber nur das von Flehingen zeigen, was die Bevölkerung an alten Fotos zur Verfügung stellt. Gesucht werden typische Aufnahmen zum Gemeindeleben in vergangenen Zeiten. Straßenansichten, aber auch private Bilder von Schulklassen, Feiern, Vereinstätigkeiten und hier insbesondere Fotos, die noch nie inFestschriften veröffentlicht wurden. Auch solche Bilder von nicht mehr existierenden Vereinen, wie dem Kleinkaliber-Schützenverein Flehingen, den es vor dem Krieg gab.(0219)

Mitmachen erwünscht

Flehinger Jagdgesellschaft in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts
Flehinger Jagdgesellschaft in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts

Zu neuen Themen lockt ein neues Jahr! Wenn auf Ostern 2019 der nächste Rundbrief erscheinen soll, so muss man sich jetzt schon um Aufsätze und Autoren kümmern. Vor-gesehen ist ein Artikel zur Koppeljagd der Flehinger

auf Bauerbacher,  Gölshauser und Gochsheimer Markung. Dazu gibt es gute Recherchemöglichkeiten in den erhaltenen Prozessakten von 1834 im Verfahren vor dem Badischen Hofgericht in Rastatt, das sich dann erschließt, wenn man als Hintergrund den „Zeitgeist“ miteinbezieht. Unser Verein bemüht sich um Ausgewogenheit, wir wollen im Rundbrief 57 auch Derdinger oder Großvillarser Themen behandeln. Wer will sich um die Geschichte von Ortsvereinen kümmern, die es heute nicht mehr gibt? Z.B über den Gesangverein Einigkeit Großvillars recherchieren, oder zum Flehinger Kleinkaliberschützen-verein. Auch Untersuchungen zu volkskundlichen Themen wären erwünscht, z.B. die üblichen Speisezettel bei Konfirmationen, Erstkommunionen oder den großen Festen im Jahreslauf, wie Weihnachten und Ostern vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. Vielleicht ist heute noch „lebendiges Wissen“ darüber abrufbar. In ein paar Jahren sicher nicht mehr. Wir wollen nächstes Jahr auch Ausflüge organisieren – z.B. zur Ausstellung des badischen Landes-museums  „Mykene, die sagenhafte Welt des Agamemnon“, eine Kombination mit dem Besuch der Ausstellung „Lucida vallis“, das Kloster Lichtenthal als Zentrum kultureller Überlieferung wäre denkbar. Sie ist in der Badischen Landesbibliothek bis Mitte Februar zu sehen. Angedacht ist auch, nach Rottenburg am Neckar zu fahren. Dort ist bis Mitte März 2019 eine Ausstellung über Engelwelten im Diözesanmuseum zu bewundern. Einladungen zu diesen Ausstellungsfahrten erfolgen noch übers Blättle.

Sowohl im Dezember, als auch im Januar fallen unsere turnusgemäßen Zusammenkünfte am jeweiligen dritten Donnerstag des Monats aus.      

(515218)